Wenn ich alles 1:1(10) baue, hab ich alles durchdacht, alles geplant und im Grund das Gebäude schon mal vorbau.
Wirklich
ALLES, was ein 1:10 Detail hergibt in 3D zu bauen halte ich für unwirtschaftlich und auch unsinnig. Frag mal deinen BIM Manger, was er von 3D-Schraubverbindungen oder Montagelaschen eines Zinkdaches im Modell hält. Das heißt nicht, dass alles Klötzchengraphik sein darf, aber in der allgemeinen Diskussion wird hier einiges vermengt und v.a. schwarz/weiß gemalt und dargestellt.
Wer im Detail in 3D - meinetwegen auch in Teilen bis 1:1 - plant sagt leicht, ich plane alles in 3D bis 1:1. Das wird aber meist so interpretiert, dass die Detailzeichnung automatisiert aus dem 3D-Modell kommt. Und zwar beliebig geschnitten. Und das behaupte ich, leistet kein Modell in der geschuldeten Informationstiefe und genauigkeit. V.a. steht in jeder 2D-Detailzeichnung so viel mehr Inhalt, was nicht Geometrie, sondern reine Information ist, dass schon das einen Widerspruch in sich darstellt.
Nochmal zur Klarstellung: Ich bin großer Verfechter der detailierten und vollständigen Planung in 3D. Aber NICHT der Details in 3D.
Das wirft schon rein rechtlich eine Frage für dich auf: Zeichnest du an einer Stelle im Modell jede Folie und jeden Anschluss exakt, musst du das auch überall machen. Sonst hast du im Streitfall zu erklären, warum es an anderer Stelle, weil im Modell nicht vorhanden, nicht hergestellt wurde. (Stichwort "single source of truth")