am 2024-08-09 01:42 PM
Bereits in den Technik-Telegramm-Ausgaben August 2019 und September 2019 wurden einige Schritte erläutert, die für die neue Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 in DDS-CAD 15 wichtig sind.
Dieser Technik-Telegramm-Beitrag stellt nun das Konzept vor, das der neuen Benutzeroberfläche der Heizlastberechnung zugrunde liegt.
Einleitung
Um Ihnen die Funktionalität näherzubringen und die sogenannte "Vererbung von Eigenschaften" zu erläutern, verwenden wir ein Projekt, in welchem die Heizlast bereits berechnet wurde.
Heizlast EN 12831-1
Um die Heizlastberechnung zu starten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Strukturebene
Im Bereich 'Strukturebenen' finden Sie die hierarchische Abfolge der Ebenen, über welche Sie die Auslegungskriterien der Berechnung beeinflussen können.
Strukturebene 'Standort' – Auslegungskriterien 'Standort'
Wählen Sie unter 'Strukturebene' und 'Auslegungskriterien' jeweils 'Standort' aus, so erhalten Sie eine Zusammenfassung der relevanten Angaben zum Standort des Gebäudes. Diese gelten für das gesamte Projekt.
Strukturebene 'Gebäude' – Auslegungskriterien 'Gebäude'
Wählen Sie unter 'Strukturebene' und 'Auslegungskriterien' jeweils 'Gebäude' aus, so erhalten Sie einen Überblick über die Auslegungskriterien, die in Bezug auf das Gebäude relevant sind.
Strukturebene 'Gebäudeeinheit' – Auslegungskriterien 'Gebäudeeinheit'
Auch einzelne Gebäudeeinheiten können unter 'Strukturebenen' ausgewählt werden, um im Bereich 'Auslegungskriterien' unter 'Gebäudeeinheit' die entsprechenden Werte anzuzeigen. Als 'Gebäudeeinheit' gelten hierbei die von Ihnen definierten 'Gebäudezonen' oder auch 'Zonen' des Typs Lüftung. (Näheres zu diesem Thema finden Sie hier: Vorbereitende Schritte für DIN EN 12831.)
Strukturebene 'Raum' – Auslegungskriterien 'Raum'
Wählen Sie unter 'Strukturebene' einen bestimmten Raum aus und treffen unter 'Auslegungskriterien' die Auswahl 'Raum', so können Sie individuelle Einstellungen für den jeweiligen Raum vornehmen.
Vererbung
Bei der Vererbung gilt ein Grundprinzip: Eine Vererbung von Werten, Vorgaben bzw. Einstellungen erfolgt grundsätzlich hierarchisch von oben nach unten.
Unter Vererbung in diesem Zusammenhang verstehen wir den folgenden Sachverhalt: Die Werte aus hierarchisch höheren Strukturebenen werden durch die Vererbung automatisch für die untergeordneten Strukturebenen übernommen. Konkreter ausgedrückt: Geben Sie für die Ebene 'Gebäude' einen Wert oder eine Einstellung vor, wird diese Gebäude-Vorgabe an die Gebäudeeinheiten und von den Gebäudeeinheiten an die Räume vererbt.
Sie können folglich z. B. in der Strukturebene 'Gebäude' auch die Auslegungskriterien der 'Gebäudeeinheit' beeinflussen, indem Sie für das 'Gebäude' beispielsweise einen Luftwechsel vorgeben, welcher für die 'Gebäudeeinheit' übernommen wird und hierdurch dann wiederum auch für die Räume gilt – also an diese vererbt wird.
Beachten Sie bitte: Durch die manuelle Eingabe eines Werts in einer hierarchisch untergeordneten Strukturebene wird die 'Vererbung' unterbunden. Ein Beispiel: Sollten Sie z. B. im Raum bereits einen Wert manuell hinterlegt haben, verhindert dies automatisch die Vererbung. Hieraus folgt, dass für diesen Raum auch bei einer Änderung in einer hierarchisch höheren Ebene (z. B. Gebäudeeinheit) der manuell eingegebene Wert nicht verändert wird.
Solche manuell angepassten Werte werden orange hinterlegt und lassen sich durch die Schaltfläche "X" wieder entfernen. Sobald der Wert durch einen Klick auf diese "X"-Schaltfläche zurückgesetzt wird, greift wieder die Vererbung der darüberliegenden Strukturebenen.