Verbesserungen beim IFC-Import – Das Gebäude-Referenzmodel

[Sarah LF]

Der Import eines IFC-Gebäude-Referenzmodells ist ein komplexer Vorgang, bei dem mehrere Entscheidungen aufeinander abgestimmt und den Anforderungen durch das Projekt angepasst sein sollten.

DDScad 18 enthält einige Verbesserungen, die Ihre Möglichkeiten erweitern und den Aufwand zur Nachbereitung deutlich reduzieren.

In diesem Beitrag führen wir Sie entlang des bekannten Handlungsablaufs zu den Neuerungen, geben Hintergrundinformationen und Entscheidungshilfen für den einen oder anderen Fall.

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Der Importvorgang

1 Importvorgang starten

Klicken Sie in der Symbolleiste auf 'Import und Modellmanager'. Der 'Import und Modellmanager' öffnet sich.

2 IFC-Datei für den Import wählen
Unter der Registerkarte 'IFC-Dateimanager' verwalten Sie die importierten IFC-Modelle. In diesem Stadium wählen Sie die als Gebäudereferenzmodell gewünschte IFC-Datei.

Mit der Einführung von DDScad 18 ist der IFC-Import über zwei unterschiedliche Wege möglich. Neben der Standardvariante – Auswahl einer Datei aus dem lokalen Dateisystem – können Sie via BIMcloud an einem nahtlosen BIM-Workflow teilnehmen. Mehr dazu lesen Sie in einem unserer nächsten Techniktelegramme.

1. Aktivieren Sie Registerkarte 'IFC-Dateimanager'.
2. Klicken Sie auf das Drop-down-Menü 'Hinzufügen'. Das Menü zeigt eine Auswahl der möglichen Importwege.
3. Klicken Sie auf 'Lokales Dateisystem'. Der Windows-Explorer öffnet sich.
4. Navigieren Sie zur IFC-Datei und klicken Sie auf 'Öffnen'. Der Dialog 'IFC-Import' öffnet sich.

3 IFC-Import konfigurieren

Im Dialog 'IFC-Import' treffen Sie zwei wichtige Festlegungen:

Kontrollkästchen 'Räume importieren und konvertieren'
Der Status legt fest, ob mit dem IFC-Import auch eine DDScad-Raumdatenbank generiert werden soll.

In unserem Beispiel wollen wir diese Funktion nutzen und setzen den Status = aktiv. Die Unterschiede zwischen beiden Möglichkeiten sind für das Importergebnis signifikant und sollten sich nach den Anforderungen des jeweiligen Projekts richten. Lesen Sie mehr im letzten Abschnitt dieses Beitrages.

Feld 'Beginne Import in DDScad-Etage Nr.'
Legen Sie fest, welchem DDScad-Modell die unterste Etage des IFC-Modells zuzuordnen ist.

In unserem Beispiel soll die unterste IFC-Etage in das DDScad-Modell mit der Nummer 8 importiert werden. Damit bleiben die Modellnummern '0' bis '7' frei. Das gibt uns Spielraum, falls später ein geändertes IFC-Modell mit zusätzlichem Untergeschoss einzupflegen ist.

1. Definieren Sie die beschriebenen Einstellungen.
2. Klicken Sie auf [OK]. DDScad führt den Importprozess aus. Der Dialog 'Import- und Modellmanager' erscheint erneut mit der aktiven Registerkarte 'IFC-Dateimanager'.

4 'Bevorzugte Referenz für Objektplatzierung' definieren
In der Registerkarte 'IFC-Dateimanager' definieren Sie nun die 'Bevorzugte Referenz für Objektplatzierung'. Damit wählen Sie die Datenbasis, an der sich die Objekte hinsichtlich der Einbauhöhe orientieren. Wenn Sie also den Abstand eines Objekts zum Fußboden oder zur Decke definieren, so nutzt DDScad dabei das hier gewählte Gebäudemodell:

Diese Auswahlmöglichkeit ist eine Neuentwicklung in DDScad 18, um mehr Flexibilität und Komfort zu schaffen. Zur Erläuterung nehmen wir folgende Ausgangssituation an: Im vorherigen Schritt 3 ist das Kontrollkästchen 'Räume importieren und konvertieren' aktiv und DDScad erzeugt ein eigenes Gebäudemodell. Häufig jedoch sind nicht alle Bereiche eines IFC-Modells als Raum klassifiziert, sodass für diese Bereiche auch im DDScad-Gebäudemodell keine Raumdaten erstellt werden können. Bei Vorhandensein sowohl eines IFC-Modells als auch eines DDScad-Gebäudemodells verhielt sich in der Vorgängerversion letzteres grundsätzlich dominant: Fußböden und Decken galten als Höhenreferenz für die Objekte, aber nur auf den Flächen, auf denen ein Raum erzeugt wurde. Auf Flächen, wo kein Raum erzeugt wurde, galten die Höhen des IFC-Modells. Je nach IFC-Modell konnte dies zu Unterschieden zwischen den Referenzhöhen führen, was zeitraubende Prüfung und Anpassung von Fußböden und Decken erforderte. In DDScad 18 wählen Sie eine Datenbasis aus, die für alle Bereiche des Modells gilt.

In unserem Beispiel nutzen wir das IFC-Modell als Referenz. Gehen Sie dazu wie folgt vor:

1. Aktivieren Sie 'IFC-Referenz-Gebäudemodell'.
2. Klicken Sie auf OK. Der Importvorgang ist beendet.
   
   

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'Räume importieren und konvertieren' – EIN oder AUS?

In vielen – aber nicht in allen Fällen – benötigen Sie ein DDScad-Gebäudemodell. Um Ihnen die Entscheidung in dieser Frage zu erleichtern, geben wir Ihnen einen Überblick über die Möglichkeiten.

AUS – DDScad erzeugt kein eigenes Gebäudemodell

Wählen Sie diese Einstellung für Ihr Projekt, wenn die folgenden Aussagen der Aufgabenstellung gerecht werden:

• Das Projekt erfüllt für alle Gewerke die OpenBIM-Anforderungen.
• Auf Basis einer IFC-Datei (welche Sie aus dem Projekt erzeugen) kann eine Ausschreibungssoftware eine eigene Stückliste erstellen.
• Bei der Erzeugung von Stücklisten ist eine Gliederung nach Räumen möglich.

Gehen Ihre Anforderungen über diese Punkte hinaus, benötigt DDScad ein eigenes Gebäudemodell. Sollten sich die Anforderungen nachträglich erweitern, können Sie den Import erneut ausführen und die Räume konvertieren lassen.

EIN – DDScad erzeugt ein eigenes Gebäudemodell

Wir nennen einige typische Beispiele, bei denen DDScad ein eigenes Gebäudemodell benötigt.

Elektro

• Übergabegabe der Räume nach DIALux, Relux und ETS
• Anzeige der Raumbezeichnung an Objekten im Schema
• Anzeige der Raumbezeichnung in der Stromkreisbeschreibung der Verteilerdokumentation
• Darstellung der Erfassungsbereiche von Bewegungsmeldern unter Beachtung der Raumgrenzen

Heizung/Sanitär

• Heizlastberechnung
• Kühlastberechnung
• Heizkörperauslegung
• Einbau und Berechnung von Fußbodenheizungen

Lüftung

• Kontrollierte Wohnraumlüftung

Der Beitrag bezieht sich auf die DDScad Version 18 und wurde im Dezember 2022 veröffentlicht.