webdav und ftp machen noch keinen Datenraum. Wenn du Planungsdaten im Netz ständig online verfügbar halten willst gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Die Daten liegen in deinem Intranet und du läßt Kunden von extern auf diese zugreifen.
2. Die Daten liegen extern und die Kunden greifen halt nicht auf ebay, sondern auf deinen gemieteten webspace zu.
Vorteil 1:
Schnelles aktualisieren der Daten, da du sie einfach auf eine LAN-Platte schieben kannst
Nachteil 1:
Du mußt einigen AUfwand betreiben um die Daten verfügbar zu machen (Webserver aufsetzen, Benutzerverwaltung organisieren, ggf. CMS installieren) und du hast ein potentielles Sicherheitsloch, weil du dir das WAN ins Haus holst.
Außerdem verlangsamt jeder download der Daten deinen Internetzugang (geht alles über deinen DSL-ANschluss)
Vorteil 2:
Du suchst die einen webhoster, der dir komfortablen Zugriff und Rechteverwaltung bietet. Bestenfalls mit Backup. Damit hast du die meiste Administration beim webhoster. Die Bandbreite hängt vom webhoster ab und stört nicht deinen Netzverkehr.
Nachteil 2:
Zum Aktualisieren der Daten musst du die Daten auf die website hochladen. Außerdem bist du auf die Tools und das CMS deines webhosters angewiesen. Meist gibt es auch eine Volumen- oder Trafficbeschränkung. Und es kostet Geld. I.d.R. monatlich.
Und für beide Varianten benötigst du FTP oder webdav um Dateien übers Netz zu übertragen. FTP ist vielleicht antiquiert, aber es gibt unzählige Tools und außerdem kann das ArchiCAD auch von sich aus. Du gibst im Publisher uploadadresse, Name und Kennwort an und nach dem Erzeugen der Dateien, werden sie im Hintergrund mit einem FTP-Client hochgeladen. Nur offensichtlich mit kurzen Dateinamen. *grrr*
Wir testen im Moment Variante 2. Wenn das mit den Dateinamen noch klappt wäre es noch einfacher.
Beides ersetzt aber keinen komplexen Datenraum, wo auch andere berechtigt sind Daten hochzuladen und der eine Versionsverwaltung mit Benachrichtigungssystem über neu eingestellte Daten bietet. Solche System kosten leicht mal 100 Euro pro Monat und Projekt. Und kosten auch Administrationsaufwand.
Aber ich denke man kommt recht weit mit einer handgestrickten KIS-Lösung. Denn auch das Hochladen von Daten ist theortisch möglich. Nur wächst damit natürlich der administrative Aufwand, der spätestens dann irgendwie honoriert werden muss.
Und warum das ganze?
Wir versuchen damit a) den Transfer großer Datenpakete (>10 Mb bis 60 Mb), die per Mail noch immer recht umständlich, unsicher und zeitraubend zu übertragen sind zu beschleunigen. Und b) die stete Nachfrage der Projektbeteiligten nach aktuellen Plänen zu reduzieren. Zwar haben auch bisher "immer alle" Unterlagen bekommen, aber jeder ist zu faul zu suchen und fordert sie sicherheitshalber lieber nochmal beim Architekten an.
Man kann darüber sicher trefflich diskutieren. "Kann der Empfänger sagen, er hat nicht alles runterladen können oder die Daten waren nicht verfügbar" etc. Kommt halt drauf an was man will. Ob man bei einem professionellen Datenraum vor Gericht besser bestehen würde weiss ich allerdings auch nicht.