Oh Evelyn - könnte es sein, daß Du ein wenig unfair reagierst? Du willst mir einen anderen didaktischen Weg "aufzwingen", als ich ihn für sinnvoll halte - aber drüber diskutieren willst Du nicht!
😁 Ich hingegen würde "auch an dieser Stell"e gerne mit Dir und anderen "Mitmachern" darüber diskutieren und Erfahrungen, Argumente und Ergebnisse verschiedener Vorgehensweisen austauschen.
Ich stimme natürlich voll mit Dir darin überein, dass es in Archicad im Endeffekt darauf ankommt, im 3D Modell zu arbeiten und mit 2D die Unzulänglichkeiten im 3D- Workflow und in den 3DFunktionen nachzubessern. (zB. Stichwort untere Stockaufdoppelung Balkontüre - Bodenbelag läuft in Türöffnung oder Mehrschichtverschneidungen Wand Dach - mit unzureichender Verschneidungslogik im Vordachbereich usw...)
Allerdings bin ich es als Werkstättenlehrer schon gewohnt, die Schülern nicht gleich an der Kreis-säge arbeiten zu lassen, sondern zuerst den Umgang mit der Handsäge zu vermitteln.
Soll heissen: Zuerst krabbeln lernen, bevor man sich in den Ferrari setzt. Beim Fechten heißt das entsprechende Sprichgwort - "Wer langsam lernt - lernt schnell".
Wie ich oben schon schrieb bin ich der Ansicht - wenn die wichtigsten Tastaturkürzel ins Bewegungsgedächtnis gesickert sind, wird die Arbeit im 3D-Modell sehr viel leichter und schneller gehen.
Bei mir kommt es nicht darauf an - für das Programm und dessen gutes System Werbung zu machen (was ich durchaus auch tue!), sondern darauf, einen möglichst effizienten Weg zu beschreiten, mit denen meine Schüler die Aufgabenstellungen der Schule bewältigen können.
Ich beginne derzeit mit einer neuen Klasse von 15-Jährigen, von denen gut 20% zuvor in der Schule mit einem vektor-orientierten Programm (Sketchup) gearbeitet haben. Den anderen fehlt das Vorwissen praktisch vollständig. Auch das Wissen über Bau-Darstellungen, Bautechniken, Plan-lesefähigkeiten usw kann ich nicht voraussetzen.
In den ersten Stunden fehlt den Schülern noch das Netzwerkpasswort - soll heissen - sie können sich an den Computern nicht einloggen - und da gebe ich eine "Vortstellung" über die Leistungsfähigkeit des Programmes in 3D und stelle innerhalb von den 2*50Min ein komplettes Kleinwohnhaus ins 3D und lege es über die Ausschnittmappe auf die Layouts. Somit kennen die Schüler vorab die Fähigkeiten. In den nächsten Stunden aber beginne ich von Grund auf mit Linien, Flächen, Texten, Curserformen, Hilfslinien, Vektoren usw anhand einer einfachen 2D-Zeichnung die Tastenkürzel zu üben. Als Zeichnungsinhalt nehme ich normalerweise eine bekannte Zeichnung aus dem Theorieunterrich des Faches "Bautechnik" - was eben die Anfänger dort gerade durchgenommen haben. (Ist ja egal, etwas neu bekanntes jedenfalls)
Sobald ich merke, dass die Grundlagen sitzen - steige ich sofort ins 3D.
Dies hat sich als sehr effizient erwiesen - und die Schüler lernen sehr viel schneller mit dem Programm umzugehen, als bei direktem Einstieg ins 3D ohne Grundkenntnisse über Vektoren und reale Bauteile.
Bei den Polierschülern - die bei uns auch Archicad lernen, kann ich Planlesen, Bautechniken und Plangestaltungen voraussetzen. Das kennen die alles von der Baustelle. Trotzdem muss ich auch hier mit einem "Grundkurs" für Vektoren und Curserformen beginnen - bevor ich dann sehr schnell beim 3D-Modell weitermachen kann.
Ich weiß auch nicht mit wievielen Teilnehmern im Unterricht Du normalerweise zu tun hast. Bei mir sind es normalerweise je Klasse 15-18 unkundige 15Jährige - welche ich bis in die nächsten 3 Jahre begleite. Eine Zusatzschwierigkeit: An den Schulcomputern läuft aufgrund Betriebssystemproblemen immer noch das AC16. AC18 läßt sich an den Win7 - Rechnern zumindest installieren - aber startet an 20% nicht. AC19 lässt sich nicht installieren, weil das Netzwerk irgendwie eine Registrierung des Programmes verhindert und wir wissen nicht - weshalb. Wir hoffen es bis Weihnachten hinzubekommen.. - Bis dahin AC1632Bit.
Bei den Polierschülern werden es diesmal über 30 gleichzeitig sein - weil es sich organisatorisch nicht anders ausgeht. Diese arbeiten am eigenen Laptop - was heissen soll, dass hier unterschiedlichste zum Teil nicht ausreichende Geräte auftauchen werden - und ich mich mit den Installationsproblemen und Anmeldeproblemen am Myarchicad auch rumschlagen darf.
Jedenfalls gilt bei mir - zuerst kleine Schritte.
AC5.5-AC27EduAut, PC-Win10, MacbookAirM1, MacbookM1Max, Win-I7+Nvidia