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am 2024-01-08 02:52 PM
Hallo, ich bin neu hier im Forum und hoffe ich benütze das richtige subforum.
Ich würde gerne eine Vektorworks IFC Datei in ArchiCAD importieren, soweit funktioniert das auch, allerdings werden die Decken als "Objekte" und nicht als richtige "Decken" importiert, was dann bedeutet, dass ich diese nicht wie übliche Decken handhaben kann.
Ich habe auch einen Hinweis dazu in der ArchiCAD Hilfe gefunden, allerdings keine Lösung.
https://help.graphisoft.com/AC/19/GER/AC19Help/07_Interoperability/07_Interoperability-88.htm
(Unter "Siehe Änderungserkennung, Hinweise:")
Vielleicht kann mir einer von euch weiterhelfen damit, soweit ich weiß ist es nicht möglich "Objekte" oder "Morphs" in Decken umzuwandeln, daher müsste ich direkt beim Import dafür sorgen, dass die Bauteile als Decken erkannt werden. (in den IFC Einstellungen sind die Decken als "IfcSlab" Pset_SlabCommon" definiert das sollte passen)
Lg
am 2024-01-12 09:45 AM
Zum Thema Referenzieren oder Umwandeln hier noch meine Anmerkungen:
In einem BIM Projekt arbeiten unterschiedliche Disziplinen zusammen. Beispel ARC trifft HLS. Über die Überlagerungen der beiden IFC Dateien können Kollisionen oder planerische Erkenntnisse gefunden werden. Dieser Überlagerung bedarf es nicht, die referenzierten Elemente in zeichnungsnative Werkzeuge zu konvertieren. Die Überlagerung kann außerhalb der Autorensoftware vorgenommen werden (IfcViewer, Checker, CDE etc.).
Für die Referenzierung ist die beste Wahl, das IFC als BREP zu schreiben, damit Bauteilverbindungen nicht durch die lesende Software neu interpretiert wird und wohlmöglich andere Geometrien als von Verfasser erstellt, entstehen.
In einem BIM-Projekt werden also Modelle nicht geschrieben, damit Sie woanders weiterentwickelt werden, sondern nur um den aktuellen Planungstand zu übermitteln. Nichts anderes als im 2D Prozess mit DWGs.
In selteneren Fällen ist jedoch das "weiterarbeiten" erforderlich.
Beispiele:
Übernahme des Modells in eine andere Software zB bei Bürowechsel nach LPH4.
Übernahme des Architekturmodells in ein parallel erstelltes Tragwerksmodell
...
am 2024-01-12 09:58 AM
Das ist mir bewusst, trotzdem danke für die genaue Beschreibung, vielleicht auch für etwaige Mitlesende.
Tatsächlich behandle ich einen dieser "seltenen Fälle". Mir geht es um die Schnittstelle mit Tragwerksmodellen.
Mir ist bewusst, dass diese Seite von BIM noch nicht sehr ausgebaut ist, allerdings interessiere ich mich dafür wie weit es möglich ist parallel laufende Tragwerksmodelle und Architekturmodelle zu vereinbaren.
Zwischen ArchiCAD und Tragwerksmodellen funktioniert dies ja "relativ" gut, allerdings habe ich ein Vectorworks Modell vor mir.
Daher der Gedanke dieses zuerst in ArchiCAD zu importieren bevor es in eine Tragwerkssoftware geht, da die Schnittstelle zwischen Vectorworks und dem Tragwerksmodell unmöglich wirkt.
Mag sein dass das alles Zukunftsmusik ist und fern von jeder praxisnahen Umsetzung. Allerdings wäre eine Art "digitaler Zwilling" mit einem Modell auf das alle Gewerke zugreifen und ihre Elemente einbringen können meiner Meinung nach erstrebenswert. Reine Kollisionskontrollen sind ein Anfang aber nicht das Ziel mMn.
am 2024-01-12 11:08 AM
Okay kleiner Nachtrag, interessanterweise wird bei einer IFC-Datei aus ArchiCAD exportiert und anschließend wieder importiert DIE DECKE als Konstruktionselement Decke erkannt aber die Wände nicht.
Sprich genau anders herum als beim Import der IFC-Datei von Vektorworks.
Ich würde wirklich gerne wissen anhand welcher Parameter ArchiCAD entscheidet ob importierte IFC-Elemente als Konstruktionselemente (Wand, Decke usw.) oder als Objekt interpretiert werden..
am 2024-01-12 01:39 PM
@JerrySmith schrieb:Dass IFC nicht unbedingt zum "übersetzen" gedacht ist sondern zum referenzieren mag sein, allerdings scheint es mir die am meisten verbreitete BIM-Schnittstelle zu sein und wenn nicht IFC zum "übersetzen" genutzt werden kann was dann?
Nichts. Die Idee der Übernahme ist so einladend wie falsch. Ich habe noch kein Projekt gehabt, wo ich Vorleistungen oder die Ergebnisse anderer Disziplinen zur Weiterbearbeitung importiert habe, sie NICHT nachgezeichnet, sondern übernommen und mich am Ende nicht doch fürchterlich geärgert habe.
Jedes Programm arbeitet anders (sonst gäbe es nicht so viele) und jeder Planer arbeitet anders und v.a. und das ist das entscheidende: Du richtest dir dein Programm so ein, dass du nicht alles neu einstellen und anlegen musst. Wenn du ein Modell von extern importierst, musst du alles kontrollieren und so einstellen, wie du es brauchst. Auch der Tragwerksplaner. Dem fehlt dann so viel an Informationen, die in seienn Assistenten/Favoriten/Familien schon drin hat. Inkl. Geometrie (Anschlussfugen, Vouten, Konsolen, Klassifizierungen...), die der Architekt nicht gemacht hat. Ich will gar nicht davon reden, dass dann plötzlich eine Wand 0,0002 Grad gedreht und als Ausgleich die Dicke auf 0,23998 gestellt wurde. Gerade wieder gehabt. Das hat noch nicht mal bei nativen Archicad Dateien befriedigt. (Allerdings habe ich auch von Lukas noch keine PLN bekommen). 😉
Aber: Viel Erfolg, ich bin gespannt.
Sicher gibt es mal Sonderfälle und in einem closed BIM bei einem Generalplaner...
am 2024-01-12 03:23 PM
Vorraussetzung dass IfcSlab oder IfcWall als native Wand übernommen wird ist nicht allein die Import Einstellung in Archicad, sondern auch die Art wie die Geometrie im IFC hinterlegt wurde.
BREP (Boundary Representation ) Modelle könn nie in Zeichnungsnative übersetzt werden
extruded rotated Modelle können, wenn Sie in der schreibenden Software richtig hinterlegt werden teilweise umgesetzt werden.
Den Standard für diese Geometriehinterlegung regelt der Buildingsmart:
Hier ein Beispiel:
https://standards.buildingsmart.org/IFC/RELEASE/IFC4/ADD2/HTML/schema/ifcsharedbldgelements/lexical/...
Ich kenne die Export Einstellung für IFCs von Vectorworks nicht.
am 2024-01-15 01:18 PM
Danke, vor allem der Link ist sehr interessant.
Ja es scheint als ob die im IFC hinterlegte Geometrie einen maßgeblichen Einfluss auf die Übersetzung nach ArchiCAD hat.
Allerdings glaube ich nicht, dass BREPs "nie in Zeichnungsnative übersetzt werden". Da ich bereits BREPs (aus ArchiCAD exportiert) wieder in Konstruktionselemente importieren konnte.
Es scheint den Prozess auf jeden Fall zu erschweren aber nicht unmöglich zu sein. Jedenfalls ist das ganze für mich sehr undurchsichtig und meine Aufgabe besteht im Moment auch einfach darin, ein bisschen Licht auf die Sache zu werfen. Dass ein Workflow von Architekturmodell zu Tragwerksmodell im Moment in der Praxis nicht umzusetzen ist, ist mir schon klar. Allerdings ist es interessant zu beleuchten, warum dies nicht möglich ist, was dafür Fehlt, ob es zumindest bei GA bald möglich sein könnte etc.