Hi Torben,
guter Ansatz!
Unsererseits (Brudersippe, Frau und ich) haben wir ordentlich gespendet. Das ist Ehrensache.
Meine Familie hat die beiden Hochwasser 2002 und 2013 durchmachen müssen und wir haben gequäkt als Feuerwehren von Sonstwo ankamen. Bin danach auch eingetreten. Solltet Ihr auch machen. Sollte sich KEINER zu fein dafür sein!
Damals wurde uns sehr geholfen. Unser besonderer Dank galt damals und auch heute unserer Bundeswehr. Ich bin sehr pazifistisch eingestellt, aber die BW ist wichtig. Nie hätte ich die Wehrpflicht abgeschafft sondern in einen Sozialpflicht umgewandelt.
Auch und besonders für soetwas haben wir sie und brauchen wir sie. Die können einfach und schnell viel Wo*Manpower zur Verfügung stellen.
Aber ja, das Elend für die Menschen kommt danach. Gibt bis heute KEINE Familienfeier bei uns bei der nicht das Thema Hochwasser angeschnitten wird. Bleibt im Gedächtnis.
2002 hatten wir 50 cm Wasser im Elternhaus, 2013 haben mein Bruder und ich 3 Tage und 3 Nächte gepumpt mit DDR-Schmutzwasserpumpen. Wir haben das Wasser immer 50 cm unter UK Kellerdecke gehalten.
Wir dachten bis kürzlich, das war heftig. Aber da wir auf dem flachen Land leben, gab es 8 h Vorlaufzeiten und wir leben in einem Hochwassergebiet, wussten was kommen wird. Was im W & SW nun geschah, ist beispiellos.
2002 hatten wir KEINE Chance, wir sind einfach abgesoffen und haben nicht mit soviel Wasser gerechnet, da es soviel seit annodutz nicht gab.Da wurden wir überrascht. Stehste da, schaust zu wie der Keller volläuft, dann kommt die Auslegware unter Deinen Füßen hoch und schwimmt auf.
2013 hatten wir technisch aufgerüstet. Ein ordentlicher Diesel-Generator und 2 Schmutzwasserpumpen aus DDR-Zeiten. Die gelten als sehr zuverlässig, hatten aber doch schon viele Jahre auf dem Buckel.
2013 fing es gut an und wir hatten das Gefühl, dass es im Vergleich zu 2002 ein "Spaziergang" wird. Dann stieg die 60 m3/h Hauptpumpe nach 2 Tagen Dauerlauf aus. Danach hatten wir nur noch ein paar kleine Gartenpumpen und eine Schmutzwasserpumpe, die immerhin 40 m3/h, schaffte. Problem war, dass ein Lager an der 2. Pumpe fest lief, sodass die Pumpe nach 5 Minuten so heiß war, dass man ein Stäbchen hätte anzünden können. Dann haben wir die Pumpe mit nassen Lappen ausgepeitscht, immer für 10 Minuten. Alles nach Stechuhr. Diesen 15 Minuten-Zyklus haben wir dann noch 1 Tage und 2 Nächte durchgezogen, immer im "Schichtbetrieb". Jedes Mal die Frage ob das olle Luder durchhält, denn der Lack ging schon in Blasen ab.
In den 5 Minuten haben wir 4 cm abpumpen können, in den 10 Minuten zur Kühlung liefen 5 cm in den Keller nach und der Pegel wollte und wollte nicht sinken. Die ganze Zeit knatterte der Generator.
Und dann die 3. Nacht, ich hatte die Hundewach, sank der Pegel unter das Steinchen auf dem Hof, das wir auf Höhe UK Kellerdecke ins Wasser legten. Ich habe den Generator ausgemacht. Die Nacht war stock dunkel und es war still. Absolut still - NICHTS. Dann setzte ich mich auf die Hundehütte, habe ein Stäbchen angezündet, Apfelschorle getrunken und in den Himmel geschaut. Die ganzen Sterne.
Ach - wir sind alle so ein kleiner Fliegenschiss und nehmen uns so wichtig.
Und die Natur? Die stört sich nicht dran. Die macht was sie für richtig hält.
Gruß Mario