vor einem Monat
Es kam gerade eine Email rein. Absender Graphisoft Center Rhein-Main.
Demnach haben bis zum 16.12.2024 Archicad Neukund:innen die letzte Gelegenheit, eine Kauflizenz zu erwerben. Was ist damit gemeint? Gibt es dann ab 17.12. nur mehr ArchiCad zu mieten?
Gelöst! Gehe zu Lösung.
vor 3 Wochen
Wenn man diesen Gedanken seriös zu Ende denkt, könnte das wirklich was werden. Geht man davon aus, dass z.B. 10% der Archicad-Kunden kein Mietmodell fahren wollen und bei der letzten Version bleiben. Geht man weiter davon aus, dass diese Büros ihre jetzt gesparten SSV in ein solches Projekt investieren würden, käme ein ordentliches Sümmchen zusammen um die ideale Software von Grund auf zu entwickeln.
aktuell gibt es etwa 141.000 Architektinnen und Architekten in Deutschland (ich mach das jetzt nur für D, A und CH wäre analog). Die mittlere Bürogröße umfasst ca. 15 Mitarbeiter, d.h. wir haben etwa 9400 Büros. Davon sind ca. 1/3 Archicad-Kunden, ergo ca. 3150 Büros. Davon 10% sind 315 Büros. Nehmen wir an diese Büros haben jeweils 6 Lizenzen, d.h. Die monatliche SSV-Gebühr beträgt etwa 870 Euro im Monat pro Büro und damit etwa 274.000 Euro im Monat für diese 10%. Pro Jahr wären das etwa 3.3 Mio Euro! Dafür könnte man etwa 20 Entwickler beschäftigen plus den ganzen anderen Kram, den man so braucht. Ich schätze die Entwicklungszeit für das erste einsetzbare Produkt so auf drei Jahre und ungefähr weitere 5 Jahre bis man auf Revit, Archicad und Co aufgeschlossen hat.
Da das Ganze kein kommerzielles Produkt wäre, sondern eine Eigenentwicklung, kämen außer der Finanzierung der Entwickler keine weiteren Kosten auf uns zu. Schwierig würde es, wenn man mehr Entwickler bräuchte um das Produkt expandieren zu lassen. Da müsste man dann andere Büros ins Boot holen und den Markt vergrößern. Und plötzlich hätte man ein Abo-Modell durch die Hintertür. Allerdings ein Abo mit Einfluss.
Aber wie gesagt, nur ein Gedankenspiel …
vor einem Monat
ich denke nicht, dass ArchiCAD danach dann Freeware oder Open Source wird, ... also ja.
vor einem Monat
Ich habe heute den Rückruf bekommen.
Archicad wird mit Version 30 auf reine Miete umgestellt werden. Damit werden auch alle Kauflizenzen wertlos weil sie auf diesem Stand "stehenbleiben". Bis Juni war angedacht Alt-Nutzer in den aktuellen Verträgen zu lassen, jetzt soll das zum übernächsten Zeitraum gekündigt werden. Damit wir dann schön, wie bei Adobe oder anderen Nemetschek-Programmen, die "günstigen" Konditionen nutzen dürfen.
Ich könnte mir vorstellen dass wir alle gemeinsam vielleicht noch ein Umdenken anstoßen könnten – ich persönlich bin entsetzt !
vor einem Monat
IDC hat meines Wisens in der Schweiz bis jetzt noch keine solche Ankündigung gemacht (wir ja auch neue versionen immer ein paar Monate nach DE/AT). Daher die vielleicht naive Frage: was ist der Nachteil der Mietlizenzen? Wir bezahlten als Keymember (Service-Vertrag) bisher auch einen stolzen jährlichen Betrag, der von IDC bzw. Graphisoft.de als Alleinvertreter nach belieben festgesetzt werden konnte.
Der Nachteil bisher war, dass wir immer erst eine Volllizenzfür zig tausend Franken kaufen mussten, bevor wir den Servicevertrag abschliessen konnten. Und brauchten wir diese Lizenz mal wegen tieferer Mitarbeiterzahl für 2-3 Jahre nicht mehr, war der Kauf für die Katz...?! Insofern ist doch die Mietlizenz wesentlich flexibler?
Gruss, poeik
vor einem Monat
Der Nachteil ist: die Kauflizenz wird mit der Zwangsumstellung auf das Mietmodell nach dem Auslaufen der Updates in 2026 wertlos und wohl auch unverkäuflich. Somit ist die Investition verloren – die Mietkosten werden angeblich am Anfang etwas niedriger sein und steigen dann auf das Niveau der Normalpreise.
Das Mieten ist deutlich teurer und bietet natürlich für Nemetschek sehr viele Vorteile – zB eine freie Preisgestaltung und ordentliche Anpassungen. Genauso wie „der Zwang zu jährlichen Versionssprüngen entfällt“ – weniger Arbeit für mehr Geld ist natürlich sehr attraktiv für den Börsenwert.
Was mich wütend macht ist die fehlende Option für Bestandskunden – das ist einfach unnötig, ab von dem sich auf Wohl oder Wehe einem Anbieter und dessen Cloud-Verfügbarkeit auszuliefern: für ein primäres Arbeitswerkzeug ist es sehr gut auch ohne Internet und perspektivisch auch bei Insolvenz des Anbieters weiter mit der Software arbeiten zu können. Ich finde das Argument „das machen alle so“ einfach unfair - ich habe Archicad vor vielen Jahren für sehr viel Geld gekauft und habe einfach ein Interesse daran diese Investition zu schützen und trotzdem eine Chance auf Teilhabe an den Weiterentwicklungen zu haben.
Wie man am Beispiel von Affinity sieht geht das auch bei anderen Programmen - und da ist es sehr gut eine Alternative zu Adobe zu haben. So wie auch bei diversen anderen Programmen die diese Option anbieten was ich sehr schätze!
vor einem Monat
Noch ein Gedanke: bei Mietsoftware verliere ich den Zugriff auf meine Daten sobald ich nicht mehr miete – das ist bei gekaufter Hard- und Software nicht der Fall. Vielleicht interessant für die Zukunft wenn man noch einmal alte Projekte öffnen will und perspektivisch wenn der finanzielle Input nicht so ist wie bisher …
vor einem Monat
Streng genommen geht das Mietmodell ziemlich massiv an die Liquidität. Grob gesagt in Höhe des ca. 3-fachen oder bei manchen noch höher im Vergleich zur Servicepflege. Das eigentlich Famose ist ja die Zwangsenteignung bzw Totalentwertung. Die Idee und die brachiale Energie dahinter find ich super, macht Sinn und motiviert ungemein, wenn man sieht was aktuell in der Weltwirtschaft und Politik los ist. Es geht ja überall grad ab wie die Sau, kein Halten und Bremsen mehr auf dem Weg durch alle Decken.
***ironic Mode off***
Für 2025 sind die Prognosen nicht grad ermunternd. Ich bin mal gespannt, ob sich die Rechnung für Nemetschek bis 2027 aufgeht, oder ob nicht doch viele entweder frustriert für weniger Geld zu anderem Produkt wechseln oder einfach den Stecker ziehen. Dann gibt es wieder unplugged Entwürfe und Pläne, es dauert wieder ein gesundes Maß länger und die AI-Fans können mit ihren Hirngespinsten hausieren gehen, weil diese dann soweit weg von Realität wie vom Geldbeutel weg sind. Schau‘mer mal…
Ich kenn es nur von Allplan und hätte wohl die letzten fünf bis sechs Versionen ohne merkliche Einschränkungen ohne Updates gleich gut oder schlecht arbeiten können. Wenn ich AC ansehe was sich seit Version 26 geändert hat, bzw lese was sich die letzten 15 Jahre nicht geändert hat… soll sich jeder selbst was aussuchen. Es ist zum aus der Haut fahren vor Wut. Man hat gar keine Lust mehr auf Roadmap und den ganzen Firlefanz an bunten Ballons die einem aufgeblasen werden, um dann die Luft rauszulassen.
Spoiler: Die Verpackung von Archicad 2030 wurde bereits geleaked;
vor 4 Wochen
In den letzten Jahren wurde ArchiCAD ja in den Architekturzeitschriften mit einem Slogan "Jetzt umsteigen auf ArchiCAD" (oder so ähnlich) beworben. Also wenn das funktioniert hat gab es für GS Einnahmen durch Verkauf der ArchiCAD Lizenzen an Neukunden, also durch Expansion. Ich denke, dass die Umstiegsinteressierten inzwischen größtenteils umgestiegen sind, oder sich dagegen entschieden haben, und sich da nicht mehr so viel holen lässt. Nemetschek dürfte auch kein Interesse daran haben, dass deren Kunden zu ArchiCAD wechseln. Was bleibt also? Die bestehenden Kunden:...
vor 4 Wochen
Die Frage ist: würde sich die D/A/CH Architektenschaft mit Bestands-Kaufversionen hinreißen lassen der Geschäftsführung (wohl ein Deutscher mit ungarischen Wurzeln) diesen Unmut kundzutun? Ich persönlich habe kein Problem damit wenn der Release-Zyklus von Versionsnummer nicht jährlich steigt und wir wie früher mal eine 28.1 oder 28.5 bekommen … es ist ja ein Arbeitswerkzeug, da brauche ich halt Anpassungen dann und wann damit der nächste Betriebssystem mit Archicad läuft wenn mal wieder das Drucksystem umgebaut wurde.
Was ich aber nicht brauche sind ständig neue Features ohne Reparatur der vorhandenen Bugs und Unzulänglichkeiten – Stichwort: Objektbibliotheken …
Wie würden wir das Angehen wollen? Graphisoft Rhein-Main hat mir nahegelegt ich könne ja eh nichts erreichen – das geht dann auch Richtung sportlicher Ehrgeiz doch etwas zu ändern …
vor 4 Wochen - zuletzt bearbeitet vor 4 Wochen
Die Mietvariante gibt es ja schon, und da zeigt sich ja, wann diese bislang Sinn machte. Ist so wie bei Baufirmen mit Stamm- und Mietpersonal.
Ab 2027 werden alle Büros dann in die teure Mietvariante gedrängt. Brauchst dann nur rechnen was heute eine neue AC Version kostet + Servicevertrag vs. Mietkosten. Wann erreicht man den Brake-Even?
Zu Bestandskunden und deren Investition sehe ich das bzgl. Pensionierung des Architekten bzw Auflösung des Büros bislang sowieso "verloren". Ist halt wie bei einem Auto, da verlierst auch vom ersten Kilometer an. Bestenfalls hast vor Jahrzehnten gekauft, und die Kosten eh längst eingespielt und deine Erben schmeißen irgendwann dann AC samt PC in die Tonne, oder du suchst dir jemanden der dir den AC Stand 2027 dann 2040 halt abkauft, oder gleich das ganze Büro samt Putz und Stengel übernimmt . Vorteil dabei, Nementschek ändert einseitig die Vertragsbedingungen, da schau ich mir dann an, ob die bisherig notwendige Verkaufsgenehmigung seitens Nemetschek noch Gültigkeit hat.
Bedenklich fand ich die Emails von Graphisoft/Nementschek, wonach man quasi die letzte Chance zu einem Schnäppchen noch ergreifen solle. Das ist eigentlich Täuschung des Kunden.