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Umstieg Allplan - Detailfragen

silvesterd
Enthusiast
Hallo zusammen,

ich erwäge den Umstieg von Allplan auf ArchiCAD, habe dazu aber ein paar Fragen. Als Hauptgrund für Umsteiger wird oft genannt, dass das genutzte Programm nicht so denkt, wie der Benutzer. Architekten-Denken wäre also gefragt. Nun habe ich eine ArchiCad 13 Testversion, kann auch schon Wände zeichnen, vermisse aber Hinweise zu folgenden Punkten, die ich mit Allplan vergleiche, und zu denen ich leider keine Hinweise in Foren oder einfach per Google gefunden habe:

1. Wände, mehrschalig
In Allplan zeichne ich eine mehrschalige Wand, indem ich einer Wand beim Zeichnen oder nachträglich z.B. 2 Schichten zuordne, die aus verschiedenen Materialien (-> Gewerke) bestehen, verschiedene Höhen, Dicken, Flächen-Darstellungen im Grundriss, Farben, Strichdicken und Layer haben. So kann z.B. die Dämmung mit Schraffur in hellrot unterlegt und auf dem Layer UMBAU-NEU-DÄMMUNG abgelegt, als nachträglich gekennzeichnet und gleich über die Geschossdecke hinwegreichend gezeichnet werden, während das Mauerwerk als Bestandswand erkennbar ist. Eine Abbruchwand wird gelb und in der Animation halbtransparent.

Wie mache ich das in Archicad?

2. Räume
In Allplan definiere ich Räume mit einem bestimmten Fußbodenaufbau, der sich in Mengen, Höhen und Animation niederschlägt, sowie einer Wandbekleidung, auch in Teilflächen, die sich in Mengen, Raumflächen und Animation niederschlägt.

In Archicad habe ich diese Definition nur für Wände gefunden, was bei durchgehenden Wänden zwischen z.B. asymmetrisch beidseitig angeordneten Räumen kaum Sinn macht.
Die Fliesen im Duschbereich bedingen nun mal einen anderen Flächenabzug vom Rohbau als die Spachtelung im Restraum, und die Wand zu stückeln kann auch nicht die Lösung sein.

Auch hier: Wie macht man das mit ArchiCAD?

In den nächsten Wochen werde ich weitere solche Fragen stellen, falls nicht jemand den Link zum "Allplan-ArchiCad-Umsteigerforum" findet.

Vielen Dank für eure Unterstützung.
12 ANTWORTEN 12
Frank Beister
Advisor
ArchiCAD tickt da tatsächlich anders. Eine Wand kann z.B. nur auf einem Layer liegen. Unter den Attributeeinstellungen kannst du die Mehrschichtigkeit von Bauteilen. Also Wände, Decken, Dächer einstellen. Dort kannst du auch die Attribute festlegen.

Stifte und Strichstärken kannst du auch unter Attribute definieren. Und zwar abgelegt in Stiftesets.

Für ein Planlayout musst du vorher eine "Sicht", einen Ausschnitt auf dein Projekt definieren. Das ist so ähnlich wie ein Planset in Allplan. Allerdings kannst du da nicht nur Layer, sondern auch Siftset, Bemaßungsart, Maßstab, Modelldarstellung etc. festlegen. Bei gut geplanter Verwendung von Stiften kannst du darüber aus einem Grundriss einen Schwarzplan, Detailplan, Präsentationsplan und und und erstellen.

Wir müssen zum Beispiel immer wieder die Durchgängigkeit der thermischen Hülle darstellen. Dazu habe ich ein Stiftset, das Vorder- und Hintergrund (Filling-) farbe der Dämmstoffe auf rot setzt. Mit "10" klicks sind so Grundrisse und Schnitte des Bauantrages für die prüfende Behörde aufbereitet. Für den Schwarzplan setze ich die Farbe für die Dämmung auf weiß.

Räume sind in AC reine Raumflächenberechner und haben keinen 3D-Teil für die Visualisierung. Man kann zwar mit AddOns Wandflächen belegen und Fußbodenaufbauten erzeugen, das wird aber eher kaum genutzt, da man ja die Decke mehschichtig eingeben kann.

Mengenermittlung, v.a. nach DIN mit unterschiedlichen Abzugsgrenzen geht AFAIK nicht. Nur eine einstellbare "pauschale" Grenze (2,5qm). Aber bei der Mengenauswertung bin ich nicht der Chef, weil ich dazu eine eher konservative Meinung habe. Ich habe von anderen "Bilingualen" gehört, dass da Allplan prinzipiell etwas besser aufgestellt ist. (Widerspruch wird sicher kommen.)

Was nicht wie in Allplan geht sind unterschiedliche Schichthöhen eines mehrschichtigen Bauteils. Das geht aber z.B. über die Definition von Wandprofilen oder durch Solid Elemente Befehle. Das ist allerdings schon auf der Wunschliste und wurde AFAIK bereits in Ungarn gehört.

Auch in ArchiCAD ist die Verschneidung von Bauteilen nicht immer perfekt. Aber deutlich leicher zu handhaben als in Allplan.

{Das Thema Allplan-ArchiCAD beschäftigt mich permanent. Ich habe dazu auch schon mal angefangen was zu dokumentieren. Wenn du Lust auf einen Austausch per Telefon/Mikogo hast, maile mich mal privat an. Vor Januar passiert aber eh nix.}
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Holger Kreienbrink
Graphisoft
Graphisoft
</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Helvetica, sans-serif">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Helvetica, sans-serif"> Mengenermittlung, v.a. nach DIN mit unterschiedlichen Abzugsgrenzen geht AFAIK nicht. in AC13 gibt es die Möglichkeit, die Abzüge DIN gerecht einzustellen
Holger Kreienbrink
Director Product Intelligence
Munich, Germany
Archicad since Version 5....
If I sound too harsh, please forgive me: I am German.
torben_wadlinger
Virtuoso
Ich glaube, ich darf mich hier im Forum als Kompetenz im Bereich Mengerermittlung in Allplan(!) nennen. Das was Du angesprochen hast (Räume mit Wand-/Decken-/Bodenbelägen) gibt es in AC nicht. Ebenso fehlt die Möglichkeit abhängig vom Untergrund über Bedingungen Mengen zu ermitteln. Das ist SEHR schade! Die Mengenermittlung ist tatsächlich m.E. der einzige Grund bei Allplan zu bleiben. Alles was aber sonst in Richtung virtuelles Gebäude geht, ist in AC besser gelöst.

Torben
dominikdesigned
Newcomer
Servus,
wenn die Mengenermittlung(en) einen Hinderungsgrund darstellen sollte(n), gibt es:
a) von ArchiCAD selbst ein Addon (nur sinnvoll für D) und
b) wenn es in die Tiefe gehen soll, dann ArchiQuant von Cigraph geht mit Allem...
Gruß, Dominik
Ich bin Experte für Nichts. Da kenne ich mich aber wirklich gut aus!
silvesterd
Enthusiast
Danke erstmal für die zahlreichen Antworten. Als "architektengerecht" kann ich den Punkt "Räume/Flächen/Mengen" bei AC also nicht gelten lassen. Auch sind mir bisher die meisten Bezeichnungen eher fremd. Es kann ja sein, das die nach einer Einarbeitung die schnellere Arbeitsweise ermöglichen, intuitiv ist das erstmal wenig. Es kann ja eigentlich nicht so schwierig sein, den Räumen Ausbauten zu verpassen und die Flächenberechnung daran zu hängen. Auch die Sache mit den Wänden, die nicht wirklich eigenständige Schichten haben, überrascht mich, da Archicad ja schon lange mit parametrisierten Bauelementen arbeiten soll. Also schaue ich mal in die Add-ons. An weiteren Diskussionen bin ich sehr interessiert, halte das zur Zeit auch für eine gute Grundlage für jene, die sich für ein System entscheiden, da sich die Systeme immer näher kommen. Über die Feiertage will ich mich jedenfalls mal in AC einarbeiten.
Frank Beister
Advisor
Ich weiss nicht, welche Begrifflichkeiten dich irritieren. Sicher ist AC an manchen Stellen nicht optimal übersetzt. Aber auch in Allplan ist da manches im Argen. Versuche dort mal einen Plan als Bauantrag, Bauvoranfrage oder als Ausführungsplan zu klassifizieren. 😉

Die Behandlung mehrschichtiger Bauteile hat IMHO nur einen "Schönheitsfehler" und der ist die automatische Verschneidung von Decken und Wandschichten im 3D. Die Verwendung unterschiedlicher Schichthöhen habe ich noch nie vermisst. Wenn ich das brauche, gibt es saubere (!) Workarounds. Im Vergleich zu Allplan ist das aus zeichnerischer Perspektive optimal. Die Zuordnung der Schichten für die AVA erfolgt in ArchiCAD anders als über Layer und Direktzuordnung.

Archicad IST "architektengerecht". Du arbeitest fast ausschließlich mit Bauteilen, die dem Bauprozess auch sehr nahe kommen.

Das Einarbeiten ist aber sicher seit der 4.5er Version umfangreicher geworden. Eigentlich könnte GS mal ein paar Anwenderprofile zur Verfügung stellen, die von "ArchiCAD in 30 Minuten" über "Newbie" zu "Erster Produktiveinsatz" gehen. Denn die meisten Funktionen zu jedem Bauteil verwendest du ohnehin zu Beginn nicht.

Ich hoffe du hast dich mit Schulungsmaterial versorgt. Es gab da auch mal Filme (zu AC11?) zum Einstieg. Viel Spaß.
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torben_wadlinger
Virtuoso
Nun, das Thema "Wände" ist tatsächlich eine Frage der Programm-Philosophie. Ob die Schichten nun einzelnen oder en-bloque hat jeweils Vor- und Nachteile (die ich hier nicht im Einzelnen ausführen möchte; das würde den Rahmen sprengen).

Nach meinem Empfinden ist die Mengenauswertung aber wirklich etwas mager vertreten in AC. Hier würde ich mich über die Möglichkeiten ähnlich wie in Allplan echt freuen. Allerdings muss man auch sagen, dass alles was in Allplan über Standardlisten hinausgeht enorm aufwendig zu ermitteln ist. Und wie üblich sind Änderungen der Raumaufbauten nicht/schwer kontrollierbar.

Ich mach' da mal 'nen Wunsch draus.

Aus meiner erfahrung kann ich aber sagen, dass eigentlich jeder der von Allplan zu AC gewechselt hat, die ersten vier Wochen geflucht hat, dann aber die Funktionsweise von AC versteht und sich danach nicht mehr vorstellen kann, wie man so lange mit Allplan hat arbeiten können ...

In diesem Sinne

Torben
zzyzx
Newcomer
... dass man die fliesen und tapeten an den "raum" dranklebt, finde ich aus archicad sicht ehrlichgesagt etwas befremdlich:
der raumbegriff ist je eher etwas virtuelles, an dem informationen (m², nutzung, ...) dranhängen.
die wand hingegen ist materiell.

natürlich sind die möglichkeiten, einen fliessenspiegel zu erstellen, optimierbar, aber sowas gehört auf keinen fall an den raumstempel dran.
torben_wadlinger
Virtuoso
Der Fliesenspiegel ist nicht das Thema. Es geht aber um die sonstigen Oberflächen. Wenn ich in Allplan einem Raum sage: Deine Wandoberfläche ist Putz, aber nur auf Beton und Mauerwerk, bei GK bitte spachteln und dann über alles Tapete, dann wertet der Raum die Untergründe eben entsprechend aus. Vorteil: ich muß nur die rohbau-/ausbaurelevanten Wände zeichnen, alles andere macht die Software. Und zwar auch in der Visualisierung. Das hält das Modell schlank und ermöglicht trotzdem ein echtes BIM.

Fliesenspiegel werden übrigens als (Sonder)Seitenfläche gezeichnet. Ist aber auch in Allplan eher eine Krücke. Eine richtig gute Lösung wäre eben ein entsprechedes GDL-Objekt.

Torben