Hallo,
wir haben im Mai dieses Jahres bei unserem ersten AC23-Projekt (14.000 m² BGF) größere Probleme bei der Durchbruchs-Erstellung mittels Öffnungs-Werkzeug bekommen.
Die Datei wurde allmählich langsamer, bis zur Unbearbeitbarkeit: Öffnen dauerte bis zu 30 Minuten, der Geschoßwechsel mehrere Minuten, Zoom und Pan erforderten nach jedem Arbeitsschritt "Beruhigungspausen", Raumstempelaktualisierungen waren nahezu unmöglich.
Die Datei wurde zum Support eingereicht und nach Auskunft auch "zu Graphisoft geschickt", letztlich war die sie zwei Wochen im "Lockdown", d.h., es konnte nicht mehr in der Datei gearbeitet werden.
Lt. Rückmeldung seitens Graphisoft wurde ein Problem mit Öffnungen bzw. Öffnungsetiketten eingestanden, hier die an uns weitergeleitete Stellungnahme des "Graphisoft Headquarters":
"Da modellbasierte Quantitäten für Beschriftungen einzeln berechnet werden und das Element mit der Öffnung viele Übergänge aufweisen kann, kann die Öffnung möglicherweise viele Male berechnet werden. Durch die Berechnung einer modellbasierten Größe für ein Element das eine Verbindung mit einem weiteren Element mit einer Öffnung besitzt, kann es vorkommen, dass auch diese Öffnung berechnet wird. Wir haben dazu einen Fehlerbericht zur Korrektur eingegeben.
Die vorgeschlagene Problemumgehung besteht darin, Autotext-Beschriftungen oder andere benutzerdefinierte Beschriftungen zu verwenden, die keine modellbasierten Quantitäten abfragen.“
(Anmerkung: Es ergab sich in der Zwischenzeit auch ein Kontakt zu einem Graphisoft-Mitarbeiter einer nicht-deutschsprachigen Gebietsvertretung. Die Auskunft, ausdrücklich "nicht-offiziell": "Ja, das ist bekannt, da gibt es ein Problem".)
Unser Support hat als Workaround vorgeschlagen:
• "Die Ebene der Geschoßdecke Verschneidungsgruppen-Nummer 0 vergeben (verhindert die Verbindung zu anderen Elementen)."
• "Etiketten im Grundriss bei Bearbeitung ausblenden"
• Der Support würde die "sinnvolle Verwendung" anderer Etiketten noch prüfen und sich gegebenfalls mit uns in Verbindung setzen.
Prinzipiell funktioniert das, wir können unter strenger Einhaltung aller Vorkehrungsmaßnahmen zumindest wieder - eingeschränkt - arbeiten.
Allerdings muss nun zwischen Ebenenkombinationen gewechselt werden, die einmal die Verbindung der Geschoßdecken verhindern und dann wieder ermöglichen (Schnitte). Dieser Wechsel ist weiterhin verlangsamt, das Ausblenden der Etiketten im Rahmen einer Ausführungsplanung zudem standardmäßig nur schwer möglich. Ebenso wird nahezu jeder Neuaufbau der Layouts zur Geduldsprobe (Klappschnitte!).
Seitdem habe ich das Projekt einmal versuchsweise nach AC24 migriert, konnte dabei aber keine Verbesserung feststellen.
Unser Fazit: Durchbrüche werden vorläufig nur noch auf herkömmliche Weise erstellt, also mit Durchbruch-Objekt & Deckenbearbeitung bzw. SEO.
Etwas irritierend finde ich, dass sich zu dem Problem kaum Hinweise in den Foren finden. Ich denke doch, dass in jedem AC23-Projekt Durchbrüche mit dem Öffnungs-Werkzeug erstellt werden. Dafür wurde es ja entwickelt.
Meine Fragen nun (und danke an alle, die so weit gelesen haben!):
• Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
• Gibt es einen effizienteren Workaround?
• Soll für die Durchbruchsplanung grundsätzlich auf das Öffnungs-Werkzeug verzichtet werden?