@Ma_Scht: wir bauen viel im Bestand, auch große Projekte. Punktwolken sind daher für uns essentielles Arbeitsmittel. Wenn Du mal im Forum weitersuchst, wirst Du noch viele andere Dinge finden, die ich bemängle. Aber ich bin auch ein riesiger Fan von Archicad. Als Arbeitgeber schmerzt es mich zu sehen, wie die ganze Rechenpower verpufft und wie lange meine Mitarbeiter immer wieder auf die Sanduhr schauen müssen - insbesondere wenn sie in großen Modellen zwischen 2d und 3d wechseln oder die Ebenen-Kombi gewechselt wird. In der Regel langweilen sich sieben von acht Prozessorkernen den ganzen Tag. Als Fan (eigentlich Ultra) ärgern mich die vielen kleinen Baustellen, die es zum Teil schon seit über zehn Jahren gibt - und die wahrscheinlich leicht zu beheben wären.
Ich bin BIM-Referent bei der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Gestern hatten wir den ersten Tag des zweiten Moduls. Wir haben eine Hausaufgabe gestellt und die Lösung anhand von Archicad, Allplan, Revit und Vectorworks erklärt. Bei der Vorbereitung habe ich wieder mal gesehen, wie geil Archicad ist - und wie schlecht die anderen Systeme sind. Aber ich weiß auch um wie viel besser Archicad sein könnte und da geht es nur um die vielen Kleinigkeiten, die nicht fertig sind. Ich erwarte von Graphisoft nicht mehr als ich von mir selbst erwarte: Projekte werden zu Ende gebracht. Mangelfrei und vollständig. Leider vertritt GS eine 95%-ist-auch-gut-Politik. Und solange ich Kunde sein werde, werde ich denen damit auf sie Nerven gehen!
GS hat auf dem Campus eine Statue von Steve Jobs stehen. Jobs war ein Perfektionist. In seiner Biographie wird die Geschichte erzählt, dass er einmal gefragt wurde, warum er auch Wert auf Dinge legt, die man nicht sieht, z.B. beim Platinen-Layout. Er antwortete, dass sein Adoptiv-Vater Schreiner gewesen war. Und auch wenn man die Rückseite eines Schranks nie sieht, sein Vater trotzdem mit der gleichen Sorgfalt die Rückseite baute. Eine Berufsauffassung, die ich übrigens teile!
Wenn sich GS sowas in den Garten stellt, erwarte ich dass sie zumindest den Ethos von Jobs teilen. Und das ist der Kern meiner Kritik! Marketing ist das Eine, wenn man als Unternehmen aber anfängt, das eigene Marketing als Wahrheit zu verstehen, hat man ein Problem.
So, jetzt ist endlich die Punktwolke geladen und ich kann anfangen was zu arbeiten.