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Virtualisierung von Archicad Arbeitsplätzen

Anonymous
Nicht anwendbar
Hallo zusammen

Hat jemand schon Erfahrungen im Bereich der Virtualisierung von Archicad bzw. den dazugehörigen Arbeitsplätzen?
Ich habe zwei Optionen wie ich das angehen kann.

1. Virtualisierung auf Terminalserver-Basis
2. Virtualisierung auf VDI-Basis

Bei beiden Optionen würde ich mit einer entsprechenden Tesla-GPU arbeiten die die benötigte Power bereitstellt. Des Weiteren wären beide Varianten auf Basis von Windows Server 2016 und PCoIP oder Blast.

Freue mich auf Eure Antworten.

Gruß,
Michael Berger
9 ANTWORTEN 9
Imko Thiele
Newcomer
Moin!

Das klingt ja nach einem richtig spannenden Thema!
Allem voran: nein, ich habe keine Erfahrungen mit der Virtualisierung von AC, bisher waren es immer eher die "Office-Klitschen", also Rechner, deren Spitzenlast im Öffnen eines Browsers oder LibreOffice liegt..

Was mich aber arg neugierig macht, ist tatsächlich, ob sich das rentiert, bzw einen Mehrwert bietet. Wie groß wird das Netzwerk? Wieviele User gleichzeitig? Warum Server2016? Liegen die Teslas in einem dicken Server oder jeweils im Client? Wird die Lösung rein für's LAN oder oder sind WAN-Optionen geplant? Wie sieht es mit der Budgetierung aus; Server-/Clientkosten, was ist an Technik bereits vorhanden?


Also man merkt vllt, dass ich wenig konkrete Erfahrungen mit dieser speziellen Thematik habe, aaaaber definitiv Bock habe, mich damit zu beschäftigen und so vllt auch ein wenig Erfahrungen und Knowledge für die Zukunft abzugrabbeln 🙂

grüßle,
_imko
Frank Beister
Moderator
Wir haben das Thema in einem ähnlichen Kontext.

Wir haben unternehmensweit (>300 MA) eine Citrix Umgebung für alle Anwendungen. Die CAD-AP waren bisher lokal besser ausgestattet und dort läuft Allplan außerhalb der Citrix Umgebung. Im Zuge von BIM, wo alle MA Modelle drehen können sollen - von der Projektentwicklung bis zum Bauleiter (vor Ort im Container) - musste eine andere Lösung her.

Wir haben jetzt neue Citrix-Server mit reichlich Power auf CPU und GPU für bis zu 25 MA, ausbaubar auf 36 MA pro Server geordert. Zuvor haben wir Belastungstests mit gleichzeitigem Modelle aufbauen, drehen etc. gemacht und waren über die Performance überrascht. Verwendete Software: Allplan, Archicad, Solibri, Desite, iTWO. Ein Kollege war zu der Zeit zufällig auf einem Langstreckenflug und konnte auch aus dem Flieger heraus in sehr akzeptabler Geschwindigkeit IFC-Modell betrachten, schneiden etc.

Das System geht diese Woche Live. Dann werden alle CAD-Plätze darauf umgezogen.

Der Vorteil ist klar in der Administration, Skalierbarkeit und v.a. überall verfügbaren Oberfläche, so lange zumindest eine Internetverbindung besteht.
bim author since 1994 | bim manager since 2018 | author of selfGDL.de | openGDL | skewed archicad user hall of fame | author of bim-all-doors.gsm
Anonymous
Nicht anwendbar
Kurz zu mir, denke mal dann wird es klarer was meine Anfrage angeht. Ich bin Vollblut-Techniker (IT-ler, auch gerne als Mausschubser bezeichnet) mit mehr wie 30 Jahren PC-Erfahrung. Das gepaart mit einem Brockhaus an Zertifikaten im Bereich Microsoft, IT-Sicherheit und VMware. Dazu kam dann in den letzten 2 Jahren noch das Thema Datenschutz und DSGVO.
Ich habe schon Rechenzentren aufgebaut sowie große Strukturen installiert und betreut (Cluster-Umgebungen mit 20-30 Hosts und weit über 500 virtuelle Server), angefangen beim physikalischen Aufbau, SAN-Umgebung, Switche, Firewall, VPN bis hin zur Installation vom Adobe Reader.
Von CAD habe ich null Ahnung 🙂

Im ersten Step geht es um 10-12 CAD-Plätze die ich virtuell haben möchte. Der Hauptgrund hierfür ist das flexible Arbeiten. Aber auch bei uns wird das Thema BIM/IFC immer wichtiger und daher stehen wir vor einem Scheidepunkt in welche Richtung es gehen wird.

@Imko
Der aus meiner Sicht größte Vorteil liegt in der einfacheren Administration gepaart mit der einfacheren und sicheren Datenhaltung.
Wenn ich alles zentral halte (Daten und Clients) dann muss niemand sich Daten auf seinen Laptop ziehen um unterwegs was machen zu können. So Themen wie z.B. Festplatten-Verschlüsselung und so werden dann hinfällig.
Mobiles Arbeiten setzt dann nur eine passende Leitung voraus, gepaart mit dem richtigen Protokoll und der Leistung auf den Server-Systemen flutscht das dann. Alle Daten liegen zentral, ist der mobile Arbeitsplatz weg dann sind da aber keine Daten von betroffen.
Im Bereich Microsoft benötigt man dann halt die entsprechenden Lizenzen (Office als VL z.B., Windows Client als VDA).
Da wir eh schon Terminalserver haben für alle die keine CAD machen (Server 2016) sind die Office VL Lizenzen schon da.
Und da wir für unsere Hosts eine Datacenter-Lizenzierung fahren kann ich mir die VDA-Lizenzen sparen wenn ich die Clients als Server 2016 installiere (sofern ich nicht in Richtung CAD-Terminalserver gehe).
Was die Hardware-Kosten angeht bin ich gerade am prüfen in wie weit es Sinn macht da einen passenden Host zu kaufen im Vergleich zum Kauf von einzelnen Workstations.
Der weitere Vorteil ist das wir die Bereitstellung nicht einkaufen müssen da ich das eigenständig machen kann, auch die Bereitstellung einer VMware Horizon Umgebung steht in meiner Vita (wenn auch ohne CAD).
Am Ende macht es auch die Administration und den Aufwand hierfür auf Client-Ebene wesentlich einfacher.

@Beister
Warum Citrix? Hat das einen Grund oder weil es halt da war und immer so gemacht wurde? Ich habe Citrix hier gerade erst rausgeschmissen 🙂
Was an CPU/GPU habt Ihr verbaut?
Wie habt Ihr die Belastungstest gemacht bzw. auf welchem System?
Frank Beister
Moderator
Zu mir. 😄 Ich bin gerade froh, nicht mehr wegen jeder krepierten Festplatte angerufen zu werden, sondern an den Helpdesk verweisen kann. Aber Rechenzentren hatte ich bisher auch keine aufgebaut.

Citrix ist ggü. Einzelplätzen deutlich günstiger für uns. Selbst bei nicht vollem Ausbau der Server. Die Vorteile hast du aufgezählt. Warum Citrix und nicht selbst gebaut? Ist eine Unternehmensentscheidung und glaube nicht, dass das tiefere Gründe hat. Irgenwas muss man outsourcen, wir können nicht alles selbst machen. Wir sind ja eben KEIN Rechenzentrum, obwohl unsere IT exponential wächst. Genaueres weiß unsere IT. S.o.

Belastungstest war auf einem lokal bereitgestellten System für 12 AP. Das haben wir als Start nun doppelt ausgestattet bestellt und kann dann noch auf 36 erweitert werden. Redundant latürnich. Für 24 AP ist das:

2x DELL R740 Server mit ...
2x Intel Xeon CPUs mit 36 Kernen und 3GHz
384 GB RAM
lokale SSDs
3x nvidia Tesla P4 Karten für die Hardwarebeschleunigung

Die genauen Werte weiß ich nicht mehr, aber die Auslastung war bei den Tests nie an der Grenze, sondern fast immer unter 50%, was Speicher und Rechenleistung anging. V.a. die GK waren trotz intensiver GPU lastiger Anwendung nicht gefordert.

Firmenstorage ist extra und unabhängig davon.
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baldino
Booster
Hallo !
Spannendes Thema. Ich bin weder IT-ler noch Admin, aber als (potentieller) Anwender interessieren mich folgende Fragen:

Wie kann man sich das arbeiten als Client vorstellen ? Ist die Auflösung begrenzt, kann ich mit 4K Bildschirmen arbeiten ? Gibt es eine wahrnehmbare Verzögerung beim Eingeben von Befehlen etc. ? Was für eine Internetverbindung ist notwendig, damit das außer Haus gut funktionieren kann ?
Hab ich das richtig verstanden und die zuletzt von Beister beschriebene Hardware kann 24 Arbeitsplätze befeuern ?

mfG.
Archicad 24 7006 AUT FULL - macOS 10.15.7 Catalina - macBookPro 32GB RAM - Core i9 2,3Ghz - AMD Radeon Pro 5500M
Frank Beister
Moderator
Ja, in der Ausbaustufe 24 AP. Das Problem bei externen Verbindungen ist nur der PING. Größer 150 ist es merkbar. Bandbreite waren beim "Flugzeugtest" knapp 8Mps, allerdings auch kein CAD, sondern Solibri und Desite MD.

Ich war anfangs sehr skeptisch, aber die Übertragung der Bildschirminformationen erfolgt als wäre der Rechner im Raum und auch das Eingabeverhalten ist gleich. Wir nutzen das je AP auf 2 x 22'. 4k Monitore sind bei uns vorerst kein Standard und ich glaube auch nicht, dass das ein Problem wird, was man nicht durch Bandbreite lösen könnte. Am Client passiert nix außer Ein- und Ausgabe. Die Musik ist alleine auf dem Server.

Wir betreiben das zentral für mehrere Standorte in DE plus in Zukunft alle Baustellencontainer. Das wird spannend bis dahin, weil es dort im Moment meist ein Verfügbarkeitsproblem von Bandbreite ist.
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torben_wadlinger
Virtuoso
Hast du 'ne Ahnung wie hoch der umgelegte Preis pro AP ist in Bezug auf die Hardware? Virtualisiert ihr den gesamten Desktop oder einzelne Anwendungen?
FStudzinski
Graphisoft Partner
Graphisoft Partner
Hallo Frank,

wie macht sich der Terminalserver in den letzten Monaten?
Würdest Du das System so noch empfehlen?

Gruss

Frank
FST
Frank Beister
Moderator
Ich bin kein echter ITler. Fast 40 Jahre gepflegter Enthusiasmus und mit immer weniger Zeit für immer mehr interessante Themen. Ich habe also keinen Vergleich. Rein von der Stabilität her ist es kein Problem. Wir haben alle Allplan Arbeitsplätze umgestellt (so weit ich informiert bin). Das BIM Team arbeitet damit sehr flüssig.

Administrativ hat das so seine Einschränkungen. Lokale Installationen/Einrichtungen sind bei unserer Konfiguration nicht möglich. Wodurch z.B. die Dalux Plattform unter Citrix nicht an den Start kommt. Das kann man aber sicher einrichten. Wird dann aber einen erhöhten Wartungsaufwand haben.

Im Moment sehe ich nichts, was für uns dagegen spricht.
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