vor einer Woche
Wir haben eine auftraggeberseitige Anfrage dahingehend, dass im IFC-Modell die Detailverweise von 2D-Details grundsätzlich lokalisiert werden. Das hieße, den Einfügepunkt des Details z.B. in einem Schnitt mit einem Objekt zu versehen das als Marker dient und als Attribut die Nummer des Details beinhaltet.
Hat jemand eine Idee, ob und wie dies zu realisieren wäre?
Herzliche Grüße aus Hamburg!
Cajus
vor einer Woche
Ich weiß ja nicht, ob das so eine gute Vorgehensweise ist. Dann hast du Referenzkörper im Model oder ein zusätzliches Modell mit Referenzkörpern. Sinnvoller wäre den Detailverweis an das Bauteil zu heften. Ggf. mehrere Attribute dafür vorsehen, wo mehrere Details verwiesen werden können. Dann kannst du in geeigneter Software filtern an welchen Bauteilen Details verwiesen sind und das darstellen.
Aber dein AG sollte da eine klarere Anforderung geben. Er will da ja am Ende wohl auslesen/verwenden. Dann muss er sich mal Gedanken machen, wie das gehen soll. Denn du musst das a) im Modell an eine Eigenschaft zuweisen und v.a. b) musst du das im Export auf einen IFC-Parameter exportieren.
Donnerstag
Das mit dem Referenzkörper wäre ja tatsächlich ein Problem, weil zusätzliche Geometrie entsteht. An ein Bauteil knüpfen hat natürlich den Nachteil, das die Genauigkeit der Lage nicht gegeben ist, bei z.B. einer Wand könnte sich das Detail dann ja prinzipiell über die gesamte Länge einer Wand erstrecken. Ich spreche mal mit der Auftraggeberin.
Donnerstag
Ich verstehe den Grund, warum man das haben möchte. Ein Objekt mir einer Referenz zu einem oder mehreren Plänen ist schon nicht schlecht, gerade wenn man in einer Koordination am Modell sitzt oder zu Dokumentationszwecken.
Natürlich muss man das von Hand pflegen und da beginnt das Problem. Aber: es wäre ein cooler Wunsch für die Wunschliste, dass Archicad das Detail-/Schnittwerkzeug entsprechend erweitert, dass diese Referenzpunkte automatisiert erzeugt werden, sofern das Details / der Schnitt aus dem Modell kommt.
Aber ich kenne das aus der Bestandsdokumentation: auch dort verwenden wir Info-Körper um Informationen zu vermitteln, die nicht über das Modell vermittelt werden können (z.B. Durchbiegungen, versteckte oder unbekannte Bauteile etc.)
Freitag
In diesem Fall ist die Auftraggeberin ein großes kommunales Unternehmen, unser Bauvorhaben ein BIM-Pilotprojekt. Nachdem testweise das Hochbaumodell für eine modellbasierte Bauantragsprüfung genutzt wurde ist die Idee der Detailverweise aus dem Bereich des Facility-Managements an uns herangetragen worden - also Bestandsdokumentation ist das Thema :-).
Ich habe das gestern mit unserer Auftraggeberin diskutiert, die Idee mit einem Info-Körper fanden alle Beteligten durchaus praktikabel.
Dann bliebe die Frage: gibt es die Möglichkeit, das beim Anlegen von Detailpunkten zu automatisieren? Ansonsten muß das wohl händisch gepflegt werden ...
Freitag
Ich bin von den Extrageometrien noch nicht überzeugt. Und ich neige dazu die Dinge vom Ende her zu betrachten und nicht vom Anfang: "Was will ich damit?" Will ich einfach ein Register der Details im Modell oder suche ich an einer Stelle "Na, was gibt es denn hier für Details?" oder suche ich ein bestimmtes Detail zu einem bestimmten Thema an einem bestimmten Ort. Und um welche (Art) und wie viele unterschiedliche Details handelt es sich.
Ich sehe das nicht als so aufwändig ggf. Bauteile zu trennen, wenn diese in unterschiedlichen Bereichen unterschiedliche Details haben. Und Details zeigen auch immer Dinge aus anderen Bereichen (Fensterdetails z.B. den angrenzenden Wandaufbau), die auch nicht immer 100% korrekt sind. Also auch das wäre nicht das Problem, wenn nicht jedes Detail an jedem Bauteil 100% in allen Aspekten passt.
Das ließe sich auch super auswerten: Zeige mir alle Wände mit Detailverweis XY. Zeige alle Fenster mit Detail AB.
Man müsste sich Gedanken über die max. Anzahl, die zugeordnet werden kann machen, oder ob man dann die Details in einem Attribut verkettet.
Nochmal zu meinem Ansatz: Ich habe gerade beim Thema BIM4FM fast ausschließlich Anforderungen vor der Brust, die überhaupt (also gänzlich überhaupt) nicht auf einem Bedarf oder Konzept basieren. Da wird eingesammelt was geht, wie es auch immer geht, Hauptsache viel und überall. Aufwand spielt keine Rolle. Was ich aber damit anfangen will und wie sinnvoll das im Modell ist, kann keiner angeben. ("Naja für FM und den Betrieb halt.") In der Regel ist noch nicht mal eine modellbasierte FM-Software im Einsatz oder auch nur ausgesucht.
Freitag
Aber die Detailverweise in den Bauteilen muss man dann immer noch per Hand pflegen. Im Grunde wird ja etwas wie BIMx angefragt, aber im IFC-Modell mit Verweis auf Pläne; also Plannummern wahrscheinlich.
Wenn ich die Angaben in den betroffenen Bauteilen pflege, weiß ich immer noch nicht, auf welche Stelle sich das Detail genau bezieht. Mit einem Info-Körper (und sei es nur eine 3D-Fläche, die die Stelle schneidet) hab ich das Detail auch noch räumlich verortet.
Das Ziel müsste natürlich sein, den menschlichen Faktor aus dem Prozess zu entfernen und solche Sachen automatisiert erzeugen zu lassen. Wie gesagt, mit BIMx geht das ja. Diese Technologie müsste es eben auch in IFC-Modelle schaffen.
Da frag ich mich gerade, ob das mit Speckle geht ... mal testen
Freitag
Ja, das mit der 3D-Schnittfläche klingt charmant, aber damit hast du die 2D-Dokumentations-Methode ins 3D verschoben. Wollten wir das mit BIM? Und sind für alle Details und Detailarten die Referenzkörper so selbsterklärend? Wird das dann ein Extramodell?
Und die Automatisierung sehe ich dabei auch nicht. Wenn wir einem Öffnungstool-Objekt kein 3D-Skript dranwünschen können, wirst du das bei Detailmarkern noch weniger bekommen.
Funktioniert der Zauberstab eigentlich am Rand eines Detailmarkers? Dann könntest du mittels Auswahlrahmen die betroffenen Bauteile schnell selektieren, um den Detailverweis dranzuschreiben.
Netter Versuch, Torben, aber überzeugt mich nicht. 🙂
Schönes WE dir und Euch!