am 2024-09-26 05:09 PM
Bei mir taucht das Thema gerade am Rand auf, weil wir Modelldaten zwischen ArchiCAD, Allplan und einem Bagger austauschen müssen.
Hier ist ja schon einiges bzgl. AC gut beschrieben:
Mich interessiert aber gerade der Teil der Lokalisierungseinstellungen, die so stark nach Vermesserhandwerk aussehen. Also alles ab "Geoireferenzierungsparameter für IFC":
Gibt es eine Anleitung/Beschreibung dazu und was essentiell und was nice to have ist?
Die Hilfe habe ich gefunden und auch das dort verlinkte Benutzerhandbuch für die Georeferenzierung in IFC. Erklärt aber nicht die EIngabefelder.
Kann ich die Felder über den Import im Abschnitt Projekt-Lage befüllen und v.a. wo bekomme ich die Import-Datei her und gibt es dafür einen Standard? ("XML" ist ja nur die Beschreibung des Formates und nicht des Inhaltes.)
Der Hintergrund ist, dass unser Subunternehmer den Bodenaushub eines BV gerne nach einem Aushubmodell erstellen will. (Sein Bagger kann das.) Das Planungsbüro für den Verbau wird uns das Modell des Planums erstellen (Allplan+Addon), benötigt aber das Architekturmodell georeferenziert. Den Austausch haben wir auch hinbekommen, aber v.a. mit good old (georeferenziertem) DWG in Allplan und Archicad und ich hoffe, dass der Bagger am Montag nicht versucht die Ostsee auszuschaufeln.
Ich frage mich jetzt, ob es nicht smarter als mit DWG per gemeinsamen georeferenziertem Nullpunkt geht (fürs nächste mal) und was ich einem Vermesser aufgeben kann, dass er uns alle notwendigen Daten (G-K? UTM?) liefert.
am 2024-09-26 06:39 PM
Ich bin mir nicht so sicher, ob ich richtig verstehe, was du wissen willst 😉
Auch wenn man den Vermessungspunkt Vermessungspunkt überall platziert könnte... die einzig sinnvolle Position ist für mich der Nullpunkt der Zone des des jeweiligen Koordinatensystems…
… ind er wird je sozusagen mitgeliefert, wenn man eine DWG vom Vermesser bekommt.
Sobald man das mit den eigenen CAD.Daten kombiniere will, geht nur GK.
Bekommt man UTM braucht man jemand, der die die Koordinaten in GK umrechnet.
(… und wenn man in UTM ausgeben müsste… dann nochmals in umgekehrter Richtung…)
Die Daten für IFC, die in deinem Bild nicht eingetragen sind...
Keine Ahnung, woher die kommen könnten... Nee, das weiß ich auch nicht.
2024-09-26 07:12 PM - bearbeitet 2024-09-26 07:20 PM
Hallo Frank,
richtig erkannt: Ersteinmal klären, ob GK- ode UTM-Koordinaten vorliegen!
Die Geländebasis sollte besser aus Archicad kommen, da die Georeferenzierung genauer ist.
Ideal wäre, die AC-Freifläche des Urgeländes als Punktdatei an Allplan zu senden.
Allplan hat(te zumindest bis Vers. 2023) ein Problem mit den Nachkommastellen bei Bestimmen des Projekt-Offset mit Drehung (Drehwinkel muss dort auf 2 Nachkommastellen gekürzt werden).
Für den IFC-Austausch bestimmt ihr zwei zusätzliche BIM-Referenzpunkte in Bezug auf einen definierten Fixpunkt.
Das AddOn von CDS für Allplan liefert dann wirklich gute Arbeit in Sachen Koordinaten-Export für GPS, Aushubmengen etc. auch bei komplexen Geschichten.
In AC beim Einstellungsfenster für den Vermessungspunkt ist entscheidend, was im Bereich "Lage" und Nordrichtung eingetragen ist.
Die Lage und Nordrichtung ist gut grafisch zu bestimmen, wenn aus einem ggf. anderen Autorensystem diese nicht verfügbar sind- bedingt aber, dass man sich auf die besagten Referenzpunkte einigt, um Positon und Drehung eindeutig zu haben.
DWG-Austausch ist georeferenziert zwischen versch. Programmen wohl mit Vorsicht zu genießen. IDC hat dazu ein frei zugängliches Video mit Tips zum Thema (wohl vor Verfügbarkeit des Vermessungspunktes in AC). Ab MIn. 14:40 wohl die interssantesten Infos zur Georeferenzierung.
am 2024-09-28 12:54 AM
Georeferenzierung ist ja immer so ein Thema... Ist nicht umsonst ein eigener Beruf.
Mal abgesehen von der – mal wieder – wahnsinnig schlechten Übersetzung (es heißt z.B. "Map Projection", und "map" ist kein Verb ;)) weiß ich gar nicht, wo das am Ende überhaupt rauskommt. Dadurch, dass du dort ja eintragen kannst, was du willst, glaub ich nicht mal, dass auf der anderen Seite irgendwelche Automatismen greifen, sondern dass das mehr so einer generellen Absichtserklärung gleich kommt.
Beim geodätisches Referenzdatum würde man wohl normalerweise WGS84 eintragen. Als Projektionsart UTM (GK Daten werden ja von den Vermessungsämtern seit einigen Jahren nicht mehr akzeptiert. Aber man kann zwischen den am Bau Beteiligten natürlich was anderes ausmachen), und die Kartenzone wäre für dich in Hamburg bei UTM dann 32U.
Das vertikale Datum wäre in Deutschland DHHN2016.
am 2024-10-28 05:58 PM
Hi Frank,
wir gehen wieder zurück zu LOKALEN, karthesischen Koordinaten-System.
Ist wie in der Mode - es war alles schonmal da.
Es nervt diese Abstimmerei zw. X Parteien und Vermessern, deren Systemen und und und.
Zu Projektbeginn wird definiert:
a) Lokaler Nullpunkt in XYZ, in Bezug zu den geplanten Achsen.
b) Lokal ein zweiter Punkt in beliebigem Abstand, um die X-Achse zu definieren, natürlich II zum geplanten Achssystem.
c) Vermessungspunkt im AC danach ausrichten.
Das war's an Planungsabstimmung!
Der Vorteil an lokalem System, II zu Achsen:
Der Zinnober mit den Nachkommastellen bei Drehungen - und damit haben praktische alle 3D-Systeme ihre Probleme - entfällt.
Klar warum, alles unter 8 Nachkommastellen führt zu Abweichungen und 8 NKS kosten viel Rechenzeit bei NICHT-Vermessungsprogrammen.
Die jeweils gebundenen Vermesser auf der Baustelle übernehmen die 2 o.g. Punkte in ihr System und können dann abstecken, was sie wollen, meist UTM.
Die Vermesser kommen generell sehr gut damit klar, da sie die Vermessungshoheit haben.
Die Baufirmen auch, da sie die Daten von ihrem Vermesser bekommen.
Bei uns gibt es immer 2 verschiedene Nordrichtungen - den Geographischen NORDEN und das Anlagen-NORD.
Letzteres orientiert sich an den Achsen, und ist dem geographischen Norden so angenähert wie möglich.
Die Prozess-Anlagen-Planer mögen das sehr.
Die Tiefbau-Planer NICHT! Wenn man aber schaut, was die TB-Planer an Koordinaten vorgeben und die Baufirma auf der Baustelle draus macht, naja .... ;--)
Achja, Bagger haben immer Recht.
Gruß