Hallo Andy,
Leider ist es so, dass dieses wichtige Kapitel für einen Architekten, die Kosten, an den Hochschulen so ziemlich komplett ausgeblendet werden. Das Argument, dass Kosten in der Architektur nicht das Wichtigste sein sollen/dürfen/müssen ist zwar schon richtig. Allerdings sieht die Praxis anders aus. Jeder Bauherr fragt ziemlich am Anfang, was es kostet. Alles andere sind Ausnahmen. Es ist eben eine Herausforderung, gute Architektur nicht nur zu unbezahlbaren Kosten zu machen. Das war übrigens schon immer so.
Zur Kostenschätzung: Wenn Du Dir Listen aus ArchiCad erstellt hast, ist es auf jeden Fall sinnvoll, diese Mengen nochmals "per Hand" zu überprüfen. Ich hoffe doch, dass dein erstes Bauwerk nicht zu groß ist
🙂 Zu schnell schleicht sich bei der Eingabe im CAD ein Fehler ein, vor allem, wenn man nicht konsequent strukturiert. Dann tauchen Wände in den Listen auf, die auf ausgeblendeten Layern/Ebenen liegen. Andere beginnen erst in 1,5 m Höhe, Fenster liegen doppelt etc... Also: Immer Plausibilitätskontrolle manuell.
Das BKI hat das "BKI Handbuch - Kostenplanung im Hochbau" herausgebracht, welches sehr gut in alle Aspekte der Kostenschätzung einführt. Es enthält auch recht anschaulich Beispiele, wie man vorgeht. Für die Kostenkennwerte (d.h. was kostet z.B. ein m² Wandfläche in der und der Ausführung) bist Du am Anfang eh auf die Werte des BKI oder andrer Pubikationen angewiesen, weil eigene Werte fehlen. Recht gut finde ich auch die Werte in "Baukosten" von Schmitz, Krings, Dahlhaus, Meisel (2 Bände - Neubau und Sanierung/Altbau).
Gruss Thomas
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