Über eine automatische Übernahme von CAD-Daten in AVA-Systeme wird immer wieder mal viel geredet und spekuliert. Auch viel Unsinn. Insbesondere von Softwareherstellern, wobei Graphisoft da eine positive Ausnahme darstellt.
Man sollte also schon genau hinschauen, was in der Theorie möglich und was in der Praxis sinnvoll.
Die Kostenschätzung ist ja eine überschlägige Ermittlung der Kosten. In der Kostenschätzung soll die Kostengliederung nach DIN276 bis zur 1. Ebene ermittelt werden. Die Kostenberechnung ist da schon genauer und geht bis zur 2. Ebene. Für beide gilt: Da gibt schon mal einige Kostengruppen die mit der CAD-Planung wenig bis gar nichts zu tun haben:
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- <font size="2" face="Verdana, Helvetica, sans-serif">100 Grundstück (mit Erwerbskosten, Vermessungskosten, Notar, Grunderwerbssteuer)</font></li>
- <font size="2" face="Verdana, Helvetica, sans-serif">200 Herrichten und Erschließen</font></li>
- <font size="2" face="Verdana, Helvetica, sans-serif">700 Baunebenkosten (Honorare, Wettbewerbe etc.)</font></li>
<font size="2" face="Verdana, Helvetica, sans-serif">Das steht einer Kostenschätzung oder Kostenberechnung auf Knopfdruck aus dem CAD schon mal prinzipiell im Wege.
Anders sieht es mit den übrigen Kostengruppen aus:
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- <font size="2" face="Verdana, Helvetica, sans-serif">300 Bauwerk - Baukonstruktion</font></li>
- <font size="2" face="Verdana, Helvetica, sans-serif">400 Bauwerk - Technische Anlagen</font></li>
- <font size="2" face="Verdana, Helvetica, sans-serif">500 Außenanlagen</font></li>
- <font size="2" face="Verdana, Helvetica, sans-serif">600 Ausstattung und Kunstwerke</font></li>
<font size="2" face="Verdana, Helvetica, sans-serif">Für diese Kostengruppen ist es zumindest sinnvoll, die der Berechnung zugrundeliegenden Mengen, Massen und Flächen aus dem CAD weitgehend zu ermitteln. Dafür liefert ArchiCAD brauchbare Grundlagen, insbesondere dann, wenn man weitgehend ein ArchiCAD Gebäudemodell erstellt hat. Über die diversen (in ArchiCAD 8 z.B. interaktiven) Listen kann man diese Daten aus ArchiCAD in nachvollziehbarer und nachprüfbarer Form in jegliche Tabellenkalkulation zur Weiterverarbeitung übernehmen.
Für einige Bereiche der Planung (Fertighaus, modulare Bausysteme etc.) und insbesondere dort, wo nicht ausgeschrieben sondern selber ausgeführt wird, macht es möglicherweise doch Sinn, Kosten bereits im ArchiCAD zu hinterlegen und den Bauteilen zuzuordnen. Dann bekommt man im besten Fall auf Knopfdruck die Kosten des Gebäudes. Wir haben tatsächlich Kunden, denen dies dann mit einer Genauigkeit von wenigen Euros gelingt!