"dimoe" wrote:
Ich arbeite gerne mit der "Unschärfe" in Artlantis, finde das aber verbesserungswürdig (oder ich habe es noch nicht richtig vertstanden)
Wenn ich z.B. 20 Meter von meinem Haus weg bin, möchte ich das Haus scharf haben (vielleicht einen Bereich von 10 m Tiefe), aber der Vorder- und Hintergrund sollen unscharf werden = es soll eine geringe Tiefenschärfe erzeugt werden, das würde also vielleicht Blende 3,5 oder 5,6 entsprechen.
Der Schieberegler ist in der Beziehung aber sehr unflexibel, entweder habe ich alles scharf (Blende 22 oder kleiner) oder nur einen Bereich von vielleicht 3-6 m scharf (vielleicht Blende 2,8).
Dabei bewege ich mich erst im erstenFünftel des Reglers!
Gibt es da irgendwelche Tricks, das gezielter zu steuern?
hallo dimoe!
die von dir gewünschte schärfentiefe gibt es im realen schlicht und einfach nicht, daran scheitert das unterfangen...
prinzipiell ist zu sagen dass man wahrnehmbare schärfentiefe eher bei tele- als bei weitwinkelobjektiven (wie wir sie beim rendern und in der architekturfotografie ja oft verwenden um möglichst viel abzubilden von relativ nahe) erreicht, somit ist das schon mal schlecht... welche brennweite oder welchen blickwinkel verwendest du denn bei deiner kamera?
weiters erreicht man einen effekt erst bei blenden von f=2,8 oder viel viel kleiner wie zb f=1,4. vor allem aber gibt es den effekt deshalb nicht weil es kein objektiv gibt dass dann einen 10m tiefen bereich scharf fokussiert und den rest unscharf.
bei anwendung eines eher teleartigen objektives (von ich weiß nicht, 50/80/130mm oder mehr) in 20m entfernung vom gebäude und mit einer kleinen blende von irgendwas bei 2,0 - scharfgestellt auf eine gebäudefront oder ecke - würdest du dann vielleicht einen scharfen bereich von etwa 19-22m entfernung von der kamera bekommen, also ein scharfes feld von wenigen metern.
also ich sag mal so aus meiner sicht... meistens ist das in der architekturfotografie ja total unerwünscht und architekturfotografen würden sich aber auch schwer tun so einen effekt zu erzielen da sie bei einer brennweite von zb 22mm (was dann ein blickwinkel von um die grob 80 grad ist) schon ein extrem lichtstarkes f=1,4 objektiv brauchen würden um überhaupt irgendeine schärfentiefe/tiefenschärfe zu erzielen.
zum thema schärfentiefe (DOF auf englisch, depth of field) bei renderings:
das ganze schaut deshalb meistens so abnormal und gefaked aus weil es dass in der realität so auch nicht gibt. überzeichnet kommt dann dieser lustige tilt-shift miniatureffekt heraus, weil es dem auge vortäuscht eine winzige szene mit einem makroobjekt zu betrachten. darauf sind wir menschen wohl geschult, aus langer erfahrung beim betrachten von fotos, denn das auge kennt diesen effekt so gut wie gar nicht denke ich, außer in ganz extremen randbereichen der sicht.
lg,
christoph.