Hallo Benu,
ich war bis vor ein paar Jahren ein militanter AutoCAD-ler. Das bin ich mittlerweile nicht mehr. Ich mache auch 2D-Arbeiten nun in AC. AC ist viel schneller in der Performance und die AC Funktionen sind z.T. auch cleverer. Ich arbeite mittlerweile nicht mehr wirklich gern in AutoCAD.
ABER auch AutoCAD hat etliche Vorteile. So ist es m.E. in großen Distanzen präziser (insbesondere bei verdrehten Koordinaten-Systemen. AC bietet nur 4 Stellen nach dem Komma) und ist halt der Standard-Austausch mit Vermessern, etc. Die Layer-Struktur ist besser, man hat Schnittstellen zu EXCEL, kann beliebig viele Koordinatensysteme speichern. Das ist alles nicht relevant wenn man in der Nähe (>>1000 m) des Ursprungs ist und ohne Verdrehung des Koordinatensystems arbeitet. Ist ja meistens der Fall, aber eben nicht immer und bei mir häufig nicht. Deshalb hebe ich es so hervor. Weiterer Vorteil an AutoCAD sind die "dummen" Blöcke, die man schnell ändert und alles ist chic. In AC ist das einmal erstellte Objekt nicht mehr editierbar. Die Quellinformationen müssen extern liegen. Da geht es nur über Moduldateien. Geht passabel, ist aber bei vielen Modulen schon ein bisschen unübersichtlich.
Die Schnellauswahl in AutoCAD hat Vorteile in der Auswahl von Elementen (Im Handling ein Graus, da ist ACs Schnellauswahl viel besser, aber du kommst halt an bestimmten 2D-Element-Informationen nicht ran).
Dafür sind die selbst programmierbaren GLD-Objekte ein gigantischer Vorteil für AC und man kann die mitgelieferte AC-Bibliothek frei editieren wenn man weiß wie es geht (leider sehr tief verschachtelt und man muss öfter "callen" als in der World-Poker-Series 🙂).
Mit dem GDL-Objekten kann man alles zusammenklimpern was man braucht und in keiner der BIM-Elemente-Seiten findet. Außer Stühle, davon gibt es wahrlich genug im WWW.
In unserem Büro arbeiten die Tiefbauer mit AutoCAD und die Hochbauer mit AC. Die Schnittstelle ist der Lageplan und da geht es recht einfach, wenn man einige Konventionen festgelegt hat.
Nichts desto trotz kann ich mir nicht vorstellen, dass eine sinnige Zusammenarbeit mit beiden Programmen möglich ist, wenn die Aufgabenbereich nicht klar abgetrennt sind und der jeweils andere mehr als nur Basis-Informationen übernimmt.
Ich habe auch eine AutoCAD-Version zu laufen und gebe sie nicht her 🙂 Aber an sich nur noch zum konvertieren, "putzen" von Unterlagen der Fachplaner und kontrollieren was so bei der Konvertierung aus AC raus kommt. Bei der Übersetzung ist insbesondere nachteilig, dass die in AC so tollen (und schnellen) Mischschraffuren in AutoCAD keine Transparenz mehr haben und ich das noch nicht hinbekommen habe zu konvertieren. Dadurch ist nach der Konvertierung oft einiges im Argen und muss geputzt werden. Täglich will ich das nicht machen müssen.
@ Herrn KREIENBRINK (groß, nur um hervorzuheben). Wenn es eine Möglichkeit in den Übersetzereinstellungen gibt, wäre ein Webinar sehr hilfreich. Insgesamt, wäre das für die Übersetzer interessant.
Wenn ich mich entscheiden müßte, dann definitiv Archicad, zu 100 %, aber ein kleines Tränchen hätte ich doch im Auge. Auf AutoCAD umzusteigen, heißt 2D, das ist doch nix mehr und die "paar" 2D-Details lassen sich in AC m.E. schneller generieren.
Gruß Mario