Andy7,
es ist doch ganz einfach so, daß es "Klassen-Unterschiede" gibt.
Ein Kreisligist hat gegen einen Profi-Spieler kaum eine Chance.
Für mich waren/sind die 3Ds schöne Hilfen, da seit den Studententagen (Vor-Computer-Ära) so gut wie keine Arbeitsmodelle mehr gebaut werden.
Es sind aber in der Regel Perspektiven, die aus der Arbeit am Entwurf oder dem Einreichprojekt stammen, also eben nur nebenbei oder zusätzlich entstehen.
(Die normale Arbeit ist in 2D mit Nemetschek oder früher in 2D mit AutoCAD)
In der Regel habe ich dann 3-4 Tage Zeit an dem Modell herum zu polieren.
3-4 Monate später kommt dann vielleicht die Aufgabe, das Modell dem neuen Stand anzupassen.
Wenn klar ist, daß Perspektiven gebraucht werden, mache ich auch mal den Entwurf oder das Einreichprojekt ganz in ArchiCAD, danach wird dann aber alles in Nemetschek weiter bearbeitet.
Da ich im Büro der einzige war, der von 3Ds Ahnung hatte (ich habe seit der Studentenversion 1999 immer mal wieder mit ArchiCAD gearbeitet und habe seit 2006 endlich eine eigene Lizenz), wurden diese Perspektiven auch an den Bauherren gegeben.
Hier geht jetzt der Unterschied los:
Ein Bauherr, der sein erstes Haus baut, ist begeistert, denn die Grundrisse, Ansichten und Schnitte fordern ihn schon sehr, um sich vorzustellen wie sein Haus später aussehen wird.
Wenn aber der Bauherr als Investor tätig ist, braucht er sehr schnell "Werbematerial" um Geld zu bekommen, entweder von Banken oder von Käufern.
Für diese Zwecke reichen dann solche einfachen Perspektiven nicht mehr aus.
Da kommen dann die Spezialisten zum Zuge, die vermutlich schon im Studium die Zeit hatten, sich intensiv mit Visualisierungen zu beschäftigen.
Das sind dann Leute, die zu dritt oder viert nichts anderes machen als Visualisierungen.
Da stimmt dann die Hardware, die Software und vermutlich auch der Preis - und die Qualität
Bei Wettbewerben kommt es vor (wenn auch selten), daß Perspektiven explizit ausgeschlossen werden, um nicht durch "Werbebildchen" die Qualität des Entwurfs zu überdecken.
Ich würde aber natürlich auch gerne in der Lage sein, solche "Werbebildchen" herzustellen.
Aber die 200 Seiten vom Maxwell-Handbuch liegen jetzt seit über einem halben Jahr unbeachtet in einer Ecke - es gibt eben immer auch noch anderes wichtiges und sei es auf dem Balkon in der Sonne zu sitzen.
Dirk
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