An anderer Stelle wird oft nach Nutzerzahlen der TWP gefragt. Die rückt GS sicher nicht raus und wären ohne noch mehr Zahlen auch schwer zu bewerten. Ist also eine müßige Fragestellung.
Aus meiner Erfahrung mit TWP extern und auch inhouse, gibt es für die statische Berechnung immer ein Standalone-Programm oder einen Aufsatz. Die Zeichenarbeit für die Positionspläne ist dann meist nicht das große Ding und wird in die 2Ds der Architekten gepinselt. Das lohnt sich nicht da eine eigen 2D-Ableitung zu machen. In der LP 5 ist dann aber 3D angesagt. Für Schalplanung und v.a. Auslegung der Bewehrung mit Stahllisten.
HIER wäre der Vorteil wenn der TWP das Modell aus der 3/4 in die 5 retten kann. Nach meiner Kenntnis setzen die meisten hier entweder auf was Revit-basiertes oder auf Allplan. Beide mit sehr guten Fähigkeiten für die Bewehrungsplanung.
Logisch konsequent wäre es, genau diese Funktionen an Archicad anzudocken, wenn man diese zusätzliche Zielgruppe hat. Hier und da hat man sowas schon mal anklingen gehört. Ist das so?
Aber spätestens hier in der 5, wenn nicht schon in der 4, stellt sich die Frage "wem gehört das Modell". Bei IFC, als weitestgehend unidrektionales Format stellt sich die Frage weniger, aber bei nativen Archicad-Modellen, die der Architekt erstellt hat? Bei der Sorge um Firmen-Know-How bzgl. Projektdaten habe ich da meine Zweifel, ob das der Weg in die breite Masse ist. Außerdem ist das definitiv kein openBIM.
Prinzipiell wäre dieser Weg von GS kein Problem, wenn
1) GS die Resourcen für die AC-Weiterentwicklung dadurch nicht reduziert
2) Die notwendigen AC-Neuerungen und Fixes dadurch nicht behindert werden
3) Der Softwareumbau als Modulares System, so wie in der Veranstaltung vorgestellt, auch wirklich so reibungslos funktioniert und neue Entwicklungen dadurch nicht verlangsamt.
Die letzten 3 Versionen haben uns zu 1) und 2) gelehrt, dass genau das gerade passiert. Und zu 3) haben wir jetzt schon zu oft gehört, was alles nicht geht, weil es Abhängigkeiten im Programm und Datenmodell gibt.
Vielleicht ist das tatsächlich die Entscheidung zwischen Kampf gegen Goliath und "in der Niesche" bleiben. Wenn AC ein gutes und v.a. innovatives Produkt bleibt und seine Kunden ernst nimmt, glaube ich, dass alle zufrieden sind. Danach sieht es aber nach dieser Präsentation gerade nicht aus.
(Die TWP ist da nochmal besonders zur TGA und ergibt einen gewissen Sinn, weil die TWP die gleichen Bauelemente wie der Architekt bearbeitet. Bei der TGA beschränkt sich das ja auf Durchbrüche und vielleicht noch ein paar Klappen und Verkleidungen. Daher irritiert die Herausstellung der DDS-CAD Verbindung, die 1/3 der Kunden plattformbedingt nicht nutzen können werden)