Bim für die Ausbildung eingrenzen

[Hmooslechner]

Liebe MitNutzer!

Als Lehrer an einer HTL in Salzburg (hauptsächlich 14-19-Jährige Schüler) stellt sich mir immer öfter die Frage, in welche Richtung ich den Unterricht in Bezug auf BIM ausrichten sollte. Bim ist ja ein sehr weites Feld.

Unser "Klientel" wird mit Abschluss der HTL etwa zu 2/3 entweder direkt in die Produktion eintreten und als Bautechniker und später als Bauleiter arbeiten oder zu 1/3 Architektur studieren.

Sie erlernen bei uns in der HTL ab dem 2. Unterrichtsjahr(erst) mit Archicad umzugehen.

Sie haben also 4 Schuljahre Zeit, sich mit CAD zu beschäftigen, aber es gibt nur im 2 Jahrgang dezidierten CAD-Unterricht als Fach im Rahmen von "Allgemeiner Informatik" - also einem zweigeteiltem Fach, dass sich auch mit anderen Computerthemen beschäftigt.

Danach wird einfach im Rahmen von "Konstruktionsübungen" das CAD angewandt und bis zur Matura "mitbenutzt"

Somit steht eigentlich nur ein einziges echtes Lernsemester für Archicad direkt zur Verfügung, in dem Du als Lehrer Archicad direkt lehren kannst. Danach ist es im Unterricht notwendiges "Beiwerk". Ich bin froh, wenn ich die einzelnen Werkzeuge und deren Funktionen in dieser kurzen Zeit "vorstellen" kann - geschweige denn, dieses Wissen dann wirklich zu verfestigen.

Um also die kurze Zeit sinnvoll zu nutzen, welche Bim-Themen würdet Ihr am ehesten vorschlagen, auf dass sich eine Schule wie die HTL einstellen sollte.

Die Situation in Österreich in Bezug auf BIM-Collaboration mit Fachplanern ist wohl noch mal eine Andere als in Deutschland.

Hier geschieht in der Wirtschaft 95% im Datenaustausch immer noch als "dummes" DXF. Eine Zusammenarbeit von Schülern mit externen Fachplanern kann man nicht etablieren, denn der Stundenaufwand, den Fachplanern dann wohl mit Schülerprojekten auwänden müssten, wäre natürlich unwirtschaftlich.

Welche Richtung einzuschlagen, würdet Ihr für unsere Schüler wohl als sinnvoll empfinden?

Anders gefragt - was sollen dies Schüler denn mit Abschluss der HTL in BIM Eurer Einschätzung nach mindestens "können"?

[Frank Beister]

Vergiss BIM an Hand von (Archi)CAD zu unterrichten. Die Software kommt NACH dem Verstehen von BIM. Das weite Feld von Anwendung, Kollaboration, Datenaustausch, Prozessen ist so weit, dass du genug zu vermitteln hast. Das ist wichtiger, als BIM nur aus einer Archicad-Brille heraus zu betrachten.
Vermittel ihnen, wie man ein 3D-Modell aufbaut und dass man es strukturieren und attribuieren muss. Das kannst du gut, das wissen wir hier. Und damit Ende.
Lieber noch 5+ UE, wie BIM in der Praxis aussehen kann. Softwareneutral.
Ist in A nicht anders als in DE.

[achtbru]

Ich stimme Beister zu. Ein Unterricht von "BIM" sollte sich nicht auf eine Software beschränken sondern Grundkonzepte lehren.

Datenaustausch, wie baut man ein BIM Modell auf, wie wird es in der Praxis angewandt. Verschiedene BIM levels (Norm) und was das fürs 3D Modell bedeutet usw...

Archicad ist nur ein Werkzeug. 50% der Schüler werden wahrscheinlich letztendlich mit Revit arbeiten müssen, was besonders bei größeren Firmen gefragter ist als Archicad.

Natürlich muss man einige der BIM Konzepte anhand einer Software zeigen, das kann natürlich Archicad sein.

[Anonymous]

Meine Worte!

BIM ist nicht gleich Software. Am besten erläuterst du den VDC Framework an Stelle von BIM. Den BIM ist nur ein Teil aus dem Management von Produkt, Prozess, Zusammenarbeit (ICE) und den Zielen.