@ Gerald+GS
Das ist schon mal gut zu hören, wenn das mit den Berechnungsmethoden der Wärmebrücken passt.
Wir berechnen WB aus 2 Gründen: Entweder um zu prüfen, ob das Detail (zumindest 2D) kritisch wegen des Taupunktes ist oder als Gleichwertigkeitsnachweis im Sinne des EnEV-Nachweises i.V.m. 4108 Bbl.2.
Zur Nutzung des EDS:
Wie soll denn die energetische Optimierung ablaufen? Ich muss meinen "energetischen" Entwurf doch vergleichen können. Und zwar nicht nur mit 2 oder 3 Varianten meines gerade geplanten Gebäudes, sondern mit anderen Gebäuden und mit Zielwerten, aber v.a. den Referenzgebäuden der EnEV. Dazu muss ich zumindest mal einen qp oder HT oder ep - Wert vergleichen können. Wir werten die Gebäude eben nicht nach Tonnagen CO2. Ich habe doch als Ziel ein Effizienzhaus zu entwerfen, oder ein Passivhaus. Mir nutzt es doch überhaupt nichts, wenn ich am Schluss ein Gebäude habe, das viel besser ist als eine andere denkbare Variante, aber die EnEV um Längen verfehle. Dann brauche ich den Aufwand nicht betreiben!
nWenn ich z.B. schon Wärmeübergangswiderstände manuell und dann auch noch mit einem Reziprokwert (weil in Deutschland andersrum unüblich) eingeben muss, wird es anstrengend.
U-Wert-Berechnungen als Abfallprodukt sind ein Abfallprodukt. Mache ich danach die exakte Berechnung in einem anderen Programm, muss ich den Bauteilaufbau erneut eingeben und muss dann auch noch schauen, dass in beiden Programmen die gleichen Werte rauskommen. Übertrage ich nur den U-Wert, bin ich entweder völlig unflexibel ("Probier mal schnell mit 0,33er Dämmung" geht dann nicht) oder ich habe eine c+p-Schnittstelle zwischen ArchiCAD und meiner Berechnungssoftware. Mal von der Ausgabe von reports ganz abgesehen.
In Ermangelung einer geeigneten Schnittstelle (oder irre ich mich da), kann ich die Eingaben des Bauteils auch nicht automatisch übergeben. Und selbst wenn, fehlen den Materialien in ArchiCAD dann doch auch noch ein paar Zusatzeingaben, die ich dann nachpflegen müsste (sd-Wert z.B.) um z.B. meinen Feuchtenachweis zu führen.
Wenn ich also in ArchiCAD ZUSÄTZLICH eine Bauteilbibliothek pflegen soll, muss ein Mehrwert dabei rauskommen. Also z.B. eine vergleichbare Energiebilanzierung.
Ich weiß nicht, was am Ende mit dem EDS rausommt. Ich hatte mich zum Betatest des Ecodesigners angemeldet, aber keine weiteren Einladungen beommen. Den öffentlichen Betatest habe ich mir angesehen, aber das ist ein public viewing, kein Test. Das sieht man auch schon an dem quasi toten Betaforum. GS hat hier IMHO eine durchaus berechtigtes Feld erschlossen, auch wenn es derzeit nicht alle Anwender nutzen. (Das virtuelle gebäudemodell haben auch viele nicht genutzt, bis es BIM hieß) Ich habe auch vollstes Verständnis, dass GS hier einen schwierigen Weg zu gehen hat, um mit einem Produkt weltweit alle Energieberechnungen abzudecken. Keine Frage. Aber am Ende muss es nutzbar sein. So wie ich das Ding im Moment sehe, habe ich meine Zweifel.
Hoffentlich nicht ein weiterer Rohrkrepierer auf 80%.