v.a. @foxarch
Mir stinken die Unzulänglichkeiten ebenso wie anderen. Manche mehr, manche weniger.
Der Windowsvergleich hinkt, denn Windows ist keinesfalls mit den Jahren schlechter geworden. MS hat viele Kritikpunkte aufgenommen und auch umgesetzt. Ich finde Windows 7 ziemlich geschmeidig. Im Gegensatz zum Apfel muss MS aber nicht nur einen endlichen, selbsterlesenen Zirkel von Hardware unterstützen, sondern ein gigantisches Potpurri von Kombinationen von Komponenten und Anforderungen.
Insofern passt aus meiner Sicht der Vergleich zu ArchiCAD auch wieder. GS bedient einen großen Markt von Architekten und Ingenieuren, die ganz unterschiedliche Anforderungen haben. Es gibt Teile in ArchiCAD, da gibt der Deutsche Markt die Produktentwicklung vor, andere, da sind es andere Vertriebsbereiche. Ich habe z.B. im Betatest zu dem Umbautool früh angekreidet, dass das Fehlen der Zuordnung bis auf Bauteilschichtebene eklatant ist. Ich habe auch einen Anwenderfrust beim Release prophezeit. Doch dies betrifft eben nur unseren (nord)europäischen Markt. Anwender aus den USA haben das überhaupt nicht verstanden, warum das für uns sooo wichtig ist. Aber ich bin mir beim Umbautool sehr sicher, dass daran weiter gearbeitet wird. Denn darin steckt ziemliches Potential. Neben Neu/Bestand könnte man damit nämlich sehr smart ebenenunabhängige Varianten abbilden. Und das wäre ein Knaller. (=neue Funktion, die ich gerne hätte!)
Ich plauder jetzt mal aus meinem kleinen (!) Einblick ins Nähkästchen ArchiCAD-Entwicklung. Ob ich das darf, weiß ich nicht. Holger kann es ja sonst löschen:
Jede Meldung der User wird klassifiziert, von Bug bis Design und Wunsch in einer Datenbank. Diese Einträge werden dann Mitarbeitern mit Arbeitsauftrag zugewiesen. Ob diese Anforderung dann schnell oder nur langfristig umgesetzt werden kann und soll oder mit einer künftigen Entwicklung kollidiert ist eben unterschiedlich. Ich bin auch immer wieder überrascht, welche nach meiner ersten Ansicht "kleinen Änderungen" einen langfristigen Umbau von ganz anderen Programmteilen bedingt.
Und es gibt da halt auch ein paar Spezialthemen, die ein so großer Aufwand sind, dass sie eben nicht mal eben eingepflegt werden können. Leider gehört dazu der Treppenmacher. Der dann wohl auch nochmal ein besonders speziales Spezialthema ist. Aber es ergibt auch keinen Sinn etwas neues zu machen, wenn die Grundlage fehlt.
Ich habe ein wenig die Entwicklung von Allplan verfolgt. Und dort ist es viel offensichtlicher, dass Neuentwicklungen einfach nur "angeflanscht" werden und ihnen für die letzte Effizienz die Verzahnung im gesamtprogramm fehlt. Bestes Beispiel dort: Smartparts (=GDL-Objekte). Solche groben Schnitzer sehe ich bei ArchiCAD eher nicht.
Bei der Entwicklung von ArchiCAD 15 hat GS die Entwicklung der neuen Version für 4 Wochen angehalten und nur Altlasten aufgearbeitet. Eben was in dieser Zeit zu schaffen war. Die Betatester waren aufgefordert die Datenbank durchzugehen und die Bugs erneut in Prioritäten zu klassifizieren. Da wurden um die 400 Einträge gelistet und ich glaube ca. 2/3 auch bereinigt.
Ob das alles hilft, bemerkt wird und noch mehr Geduld für einen ewig krankenden Treppenmacher rechtfertigt, muss jeder selber sehen. Dass GS die Anwender aber gänzlich egal sind, kann ich damit nicht so stehen lassen.
P.S: Ich glaube nicht, dass mit AC 17 ein neues Treppentool kommt, kenne aber die genauen Features von AC 17 auch noch nicht. Das nervt mich auch. Klar.