am 2016-04-26 02:04 PM - zuletzt bearbeitet am 2024-10-02 02:46 AM von Bence Zobor
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Beim ASR Tool 3 handelt es sich um ein Planungswerkzeug zur einfachen Erstellung von Flucht- und Rettungsplänen nach ASR A2.3 und ISO 23601
Flucht- und Rettungspläne richten sich an die Nutzer eines Gebäudes und ermöglichen ihnen, sich ein Bild von Fluchtwegen für den Notfall zu machen.
Die genannten Pläne sind gemäß Arbeitsstättenrichtlinie ASR A1.3 Abschnitt 2 Teil der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung; es werden konkrete Anforderungen zu den Inhalten benannt. Das Erfordernis zur Erstellung ergibt sich aus der Gefährdungsbeurteilung der Arbeitsplätze. In öffentlichen Gebäuden, wie Veranstaltungsgebäuden, Sportstätten oder Hotels sind Flucht- und Rettungspläne Teil des Sicherheitskonzepts.
Um die Lesbarkeit der Pläne für ungeübte Nutzer zu vereinfachen, welche in der Regel mit dem Gebäude kaum vertrauten sind, ist die Gestaltung der Flucht- und Rettungspläne in der DIN ISO 23601 und in der ASR A1.3 in hohem Maß geregelt.
Mit den vorhandenen Archicad Bibliothekselementen ist es nur mit einigem zeitlichem Aufwand und genauer Kenntnis der genannten Regeln möglich, normenkonforme Flucht- und Rettungspläne zu erstellen. Außerdem müssen die Pläne an allen Aufhängepositionen im Gebäude jeweils individuell auf die Sichtweise vom Standort aus gedreht werden. Das bedeutet, dass in der Regel etliche unterschiedliche Pläne des Gebäudes erarbeitet werden müssen.
Das GDL-Objekt „Flucht- und Rettungsplan Tool“ ermöglicht, diese Planunterlagen mit einfachen, leicht anwendbaren Bausteinen schneller zu erstellen. Hierfür sind folgende Teile vorgesehen, welche im Objekt enthalten sind und zusammen im Layout platziert werden.
Folgende Planelemente werden mit ArchiCAD Mitteln, einer geeigneten Modelldarstellung und einer geeigneten Ebenenkombination als Ausschnitt platziert:
Das Objekt ist ein reines 2D Objekt und zur Verwendung im Layout konzipiert.
Bei der Anwendung des Tools ist zu beachten, dass neben den in diesem Tool umgesetzten Aspekten auch weitere Regelungen der Arbeitsstättenrichtlinie ASR A1.3 und ASR A2.3, sowie aus der Iso 23601 für die Erstellung des Plans relevant sind. Daher sollte der Originaltext der Richtlinie sowie die Norm in jedem Fall zu Rate gezogen werden.
Das Tool erlaubt ein einfaches Erstellen von Flucht und Rettungsplänen. Um unnötige Arbeit zu vermeiden, sollte möglichst strukturiert vorgegangen werden:
Weitere Details sind nun noch bei den Einstelloptionen des User Interface beschrieben.
Die Parameter des Objekts können im User Interface eingestellt oder verändert werden. Die Ansteuerung der einzelnen Seiten des User Interface erfolgt – wie gewohnt bei Servicevertrags-Objekten – im oberen Bereich der Objekteinstellungen.
In der ersten Seite des User Interface kann bei den anderen ASR Tools der inhaltlichen Bereich des ASR Tools oben rechts mit Klick auf das Pfeilsymbol gewählt werden. Hier gibt es nur einen Eintrag, den „Flucht- und Rettungsplan“.
Darunter ist die Fassung der ASR A1.3 genau benannt, sodass Anwendende leicht sehen können, ob das Tool noch aktuell ist.
Die erste Seite beinhaltet des Weiteren noch Tipps zur Bedienung in Archicad; insbesondere den Hinweis, die Einstellungen auf den folgenden Userinterface Seiten in der vorgegebenen Reihenfolge vorzunehmen.
Des Weiteren ist eine Info zum Stand des Tools dargestellt, und es wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Arbeitsstättenrichtlinien im Originaltext bei der Anwendung zu Rate gezogen werden sollen. Diese kann man kostenfrei auf der Website www.baua.de unter dem Thema „Arbeitsstätten“ herunterladen.
In der ersten Seite des User Interface wird zuerst gewählt, ob der Rahmen mit Titel dargestellt werden soll, oder nicht. Rechts kann die Titelbezeichnung des Plans eingestellt werden. Hier sind bereits Vorgaben in Groß/Kleinbuchstaben bzw. in Großbuchstaben hinterlegt. Ändern des Titels durch Eingabe eigener Texte ist möglich, aber darauf sollte mit Hinblick auf die normenkonforme Darstellung verzichtet werden. Danach folgen Eingabefelder für Breite und Höhe, sowie für Randabstand seitlich und oben/unten.
Danach folgen die Elemente „Verhalten im Brandfall“ und „Verhalten bei Unfall“; auch hier wieder mit der Option, die Elemente auszublenden, und Überschriften zu wählen. Ein Ausblenden der beiden Elemente ist zulässig, falls diese beispielsweise direkt daneben auf einem separaten Blatt angeordnet werden. Bei „Verhalten bei Unfall“ kann eine Telefonnummer angegeben werden. Für beide Elemente zusammen kann die Breite angegeben werden. Die Höhe wird automatisch mitskaliert, kann aber bei Bedarf über einen Faktor gestaucht oder gestreckt werden, falls dies sinnvoll erscheint.
Danach folgen Überschriften für die Geschossbenennung, die Benennung des Übersichtsplans, und für die Projektbenennung mit Adresse. Bei allen drei Elementen kann man die Schriftgrösse einstellen. Falls mehr Möglichkeiten der Formatierung gewünscht werden, kann man diese Elemente ausblenden und stattdessen eigene Textblöcke im ArchiCAD Layout mit dem Textwerkzeug hinzufügen.
Hinweis: Blendet man die Elemente aus, und danach wieder ein, so werden sie an den ursprünglichen Positionen am Rand des Plans platziert
In der zweiten Seite des User Interface werden die Einstellungen der Legende vorgenommen. Zuerst besteht auch hier die Möglichkeit, das Element auszublenden, und die Überschrift anhand Vorgabe oder eigenem Titel festzulegen.
Danach folgt die Kantenlänge der Symbole (für die Symbole in Plan und Legende). Dies muss bei einer Plangrösse von mindestens DIN A3 mindestens 7mm betragen, und darf bei DIN A4 auf 5mm verkleinert werden. Rechts folgt die Angabe des Zeichenabstands in der Legende. Die Symbolgrösse und der Zeichenabstand sollte schon am Anfang korrekt gewählt werden, da sich die in den Plan platzierten Symbole sonst verschieben.
In der folgenden Zeile kann die Anzahl der unterschiedlichen Zeichentypen gewählt werden; es sind bis zu 14 verschiedene Zeichen möglich, die in der Legende vertikal übereinander angeordnet werden. Danach kann auch die Zahl möglicher im Plan platzierbarer Zeichen gewählt werden. Auch hier sollten die Werte später nach der Bearbeitung nicht mehr verändert werden, da ansonsten die im Plan platzierten Zeichen neu positioniert werden müssen.
In den folgenden Zeilen kann man nun die Zeichentypen auswählen. Die Reihenfolge ist von oben nach unten angeordnet.
Bei der Anordnung sollte immer zuerst das Standortsymbol gewählt werden. Danach folgt die Schraffur für die Fluchtwege (die Schraffurfläche soll mit Archicad Werkzeugen im Plan ergänzt werden). Danach folgen die Fluchtwegzeichen und am Ende die Brandschutzzeichen. Es kann auch anstelle eines Zeichens ein Leerplatz in der Legende freigehalten werden – nützlich, wenn man ein eigenes Symbol zusätzlich einfügen will.
Die Symbole kann man im Layout dann mit den beweglichen Hotspots von der Legende in den Plan ziehen.
Die Beschriftung wird automatisch entsprechend den gewählten Zeichen ergänzt. Die Breite des Legendenelementrahmens wird automatisch passend zur Beschriftung gewählt.
Hinweis:
In der dritten Seite des User Interface werden die Einstellungen der 2D Darstellung vorgenommen.
Zuerst wird festgelegt, ob die Farben automatisch passend zu den Vorgabewerten gewählt werden sollen. Ist dies aktiviert, so wählt das Objekt aus dem gerade eingestellten Stiftset die am besten zur Vorgabe passenden Farben aus. Bei aktivierter Automatik werden die Stifte nicht ausgegraut, sondern farbig dargestellt, damit die Farben gut erkennbar sind. Wenn man aber einen Stift manuell ändert, springt dieser wieder zum automatisch ermittelten Stift zurück.
Schaltet man die Automatik aus, können beliebige andere Farben eingestellt werden. Darauf sollte mit Hinblick auf die normenkonforme Darstellung verzichtet werden.
Neben dem Stiftwähler wird angezeigt, inwiefern der gewählte (oder auch automatisch gewählte) Stift mit der Farbvorgabe übereinstimmt. Eine „Sehr gute“ Übereinstimmung sollte angestrebt werden.
Tipp: Um eine optimale und den Vorgaben entsprechende Farbgebung zu erzielen, sollte ein Stiftset erstellt werden, in dem die geforderten Stiftfarben enthalten sind. Die Rot/Grün/Blau Werte sind daher auf dieser UI Seite auch angegeben.
Danach folgt die Möglichkeit, die verwendete Schriftart zu bestimmen. Auch wenn es keine genaue Vorgabe zur Schriftart gibt, sollte hier aufgrund der guten Erkennbarkeit eine serifenlose gut lesbare normalbreite Schriftart verwendet werden.
Danach folgt die Auswahl des Schraffurmusters, das für die Fluchtwegkennzeichnung verwendet werden soll. Sinnvoll ist z.B. eine 50% Schraffur. Die Stiftfarbe für die Schraffur ist automatisch der oben gewählte grüne Stift. Der Hintergrundstift der Schraffur ist 0, also bei semitransparenten oder gestrichelten Schraffurmustern transparent. Die Schraffurfläche soll – wie bereits erwähnt – mit den Archicad Werkzeugen im Grundrissplan ergänzt werden. Hier soll dasselbe Schraffurmuster und dieselben Stifteinstellungen verwendet werden, damit die Darstellung in der Legende mit der Planzeichnung übereinstimmt.
Unten auf der vierten UI Seite sind noch Hinweise zu Maßstab, Plangröße, Schriftgröße und Zeichengröße zu finden.
Wie bereits beschrieben, werden die Symbole aus der Legende an die gewünschte Stelle im Grundriss gezogen:
Die Symbole werden während des Ziehens als Linienumriss dargestellt. Wird ein einzelnes Symbol doch nicht benötigt, kann man es auf das zugehörige Legendensymbol zurückziehen, wodurch es dann gelöscht wird. Diese Methode funktioniert bei allen Symboltypen.
Das Punktförmige Standortsymbol hat zusätzlich ein Beschriftungsfeld. Mit einem bewegbaren Fangpunkt kann man dessen Position an die Platzverhältnisse im Grundriss anpassen und somit vermeiden, dass das Schriftfels relevante Planinhalte verdeckt.
Alle Symboltypen haben einen zweiten Fangpunkt, sobald man sie aus der Legende gezogen hat. Dieser dient zum drehen des Symbols, falls dies im Plan sinnvoll ist.
Das Fluchtwegsymbol bietet darüberhinaus noch die Möglichkeit, die Pfeilausrichtung sowie die Ausrichtung der Türöffnung mit einem dritten beweglichen Hotspot einzustellen. Beim Drehen bleibt das Quadrat stehen, und der Pfeil rotiert mit der Hotspotbewegung mit, sodass man die Ausrichtung leicht erkennen kann.
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