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Fusspunkt 2-schaliges Mauerwerk

franky
Contributor
Hallo zusammen,

ich habe heute mal eine Frage, die nicht speziell mit Archicad zu tun hat und hoffe, dass ist hier trotzdem an der richtigen Adresse.

Wir konstruieren ein MFH mit einer Tiefgarage. Der Wandaufbau soll zweischalig mit einem Klinkerverblender gebaut werden. Bei der Detailierung bin ich auf folgendes Problem gestossen.
Die Innenseite des tragenden 17,5 cm starken Kalksandsteinmauerwerks fluchtet nicht mit der 30 cm starken Stahlbetonwand der Tiefgarage. Das ist im Regelfall auch nicht das Problem, da die Betondecke diese beiden Geschosse trennt.
Im Bereich der Treppe habe ich allerdings momentan einen sehr unschönen Versatz von ca. 12,5 cm.
Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen?

Hier ist ein Auschnitt des Grundrisses ( In Archicad gezeichnet 😉 😞


und hier zwei Detailskizzen:


Vielen Dank im Voraus.
Frank
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7 ANTWORTEN 7
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Rockstar
Im Bereich des Stiegenhauses den Wandaufbau ändern - dickere Ziegel oder innen Vorsatzschale.
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Hmooslechner
Rockstar
Genauer:

Dies ist ein altbekanntes Problem dieses Detailes - auch bei vielen anderen Aufbauten. Man kann das Problem so angehen, dass man die Innenkante des Verputzes durchgehen lässt und alles nach aussen hin entwickelt. Der Sockelbereich sollte meiner Einschätzung nach normalerweise ohnehin in etwa 30-40 cm Höhe mit einem Materialwechsel versehen sein, um die Fassade vor schmutzigem Spritzwasser zu schützen. (Starkregen, der den Boden erreicht und verschmutzt wieder nach oben spritzt). Diese Verschmutung führt normalerweise viel schneller zu einer Algenbildung auf der Fassadenoberfläche. Wenn die eigentliche Fassade aber erst mit einem gewissen Bodenabstand beginnt, spart man sich diese Auswirkung.

Ein vorspringendes EG-Mauerwerk hätte auch den Vorteil, dass sich eine Tropfkante bildet und der Socke so trockener gehalten wird.

Den dann sichtaren Sockelbereich würde ich optisch in dunkel und grau halten, um eben diese Verschmutzungen nicht so sehr sichtbar zu gestalten.

Bis dahin würde ich auch die Keller-Außen Wärmedämmung und auch die Abdichtungsebene hinauf durchziehen und im Deckenbereich eben dicker machen, um die Dickenänderung auszugleichen.

Also nochmals - von innen nach aussen aufbauen, um innen die selbe Kante zu bekommen. Andernfalls bleibt wie zuvor erwähnt nur der Weg mit einer innen-Aufdoppelung der EG-Wand.

Dies ist meiner Meinung nach ein echter Konzeptfehler den viele Architekten auch bei uns in Österreich machen: Keinen Sockelbereich ausführen, nur weil es schöner aussieht, wenn die Fassade aus "dem Boden wächst". Die Folgen werden ignoriert (Verschmutzung - Veralgung, Fassadenschäfden durch Korrosion) Wenn man die Verarbeitungsrichtlinien der Fassadenhersteller ansieht, so weisen besonders die Außenputzhersteller aus diesem Grund immer wieder explizit darauf hin, einen sichtbaren Sockelbereich zu gestalten.
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franky
Contributor
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.
Ich werde wohl die Wand im Treppenhausbereich dicker planen, so dass die Innenkante der KG-Wand gleich der Innenkante der EG-Wand sitzt.

Zur Sockelausbildung:
Die technischen Vorteile einer Sockelausbildung in der Aussenhaut sind natürlich nicht zu vernachlässigen, allerdings ist die optische Wirkung auch nicht unwichtig. In diesem Fall ist eine Sockelausbildung keine Variante. Das Haus soll "aus dem Boden herauswachsen".

Kompliment
Ich möchte mich mal ganz herzlich für Deine äusserst qualifizierten Antworten hier in diesem Forum bedanken. Du hast mir damit schon mehrfach geholfen!

Viele Grüße
Frank
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conmes
Enthusiast
Kompliment
Ich möchte mich mal ganz herzlich für Deine äusserst qualifizierten Antworten hier in diesem Forum bedanken. Du hast mir damit schon mehrfach geholfen!


Auch ich möchte Heimo danken, für die unendlich vielen Tipps und hilfen die er hier postet.
Mir hat es an vielen Stellen schon sehr geholfen.

Beste Grüße 😉
conmes
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http://www.conmes.de
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Rockstar
Danke für die Blumen!

Dieses Gebäude ist vor 6 Jahren saniert worden - leider ohne Sockel.



https://www.bilder-upload.eu/bild-11e658-1615443223.png.html

Ichg könnte problemlos seitenweise solche Beispiele hier in Salzburg fotografieren. Mir gefällts nicht besonders.

Trotz Traufkies 16/32, der das Raufspritzen verhindern soll und trotz großem Anteil von "Rondup Ready - Zeugs" im Putz, um Algenwachstum zu verhindern, schaut es heute schon so aus.

Die Schönheit, eine Fassade ohne eigenem Sockelbereich und Sockeltrennung auszuführen, bezahlt der Bauherr später mal mit höheren Reinigungs und Sanierungskosten..

Mir ist schon klar, dass Ihr in Deutschland viel mehr mit Voratz-Schalenmauerwerk arbeitet, wie wir in Ö. aber ich würde mir sowas 3x trotzdem überlegen.. Gibt bei uns ähnliche Diskussionen bezüglich - Vordachvorsprung oder nicht - zum Fassadenschutz..
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archibold
Newcomer
Hallo Franky,

mir würde dazu nur einfallen, dass bei einem MFH 17,5er tragendes Mauerwerk durch den Statiker aber sowas von gut nachgewiesen sein muss und ich reflexartig auch mal behaupten würde, dass das alleine wegen der aktuell gültigen Mindestanforderungen an den Wärmeschutz problematisch sein könnte. Von der üblichen alten Leier mal abgesehen, dass dann weder für Elektro noch Sanitär in irgendeiner Form Schlitz gekloppt werden dürften, sowohl wegen der Schwächung des Bauteils als auch wegen der Anforderungen an den Schallschutz.

Hat jetzt alles nix mit Archicad zu tun, ich weiss. Aber wieso ist das Detail vom Aufbau her anders als die Darstellung im Grundriss? Habt ihr von 24er MW auf 17,5er gewechselt? Und die Dämmebene reduziert? Klar, es wären immer noch 6cm Unterschied, aber das ist oft einfach so, wobei die 24er sich doch wunderbar bündig auf die 30er stellen lässt. Ja, Sockel wäre eine gute Sache und würde alles einfacher machen, wenn ihr einen Kimmstein setzt im Sockelbereich, könnte das dort auch mit einer reduzierten Dämmung zwischen VMS und MW funktionieren.
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ralf-i-tekt
Contributor
Hallo Franky,
Hintermauerwerk in der Stärke anpassen (dicker oder Voratzschale), das ist völlig normal. Wir haben in der Regel bei zweischaligem Außenmauerk mit Verblendschale 36,5er KS-Mauerwerk im Keller, da steht die Verblendschale auf und es muss dann entsprechend im KG ausgeglichen werden. Übrigens steht dann das Gebäude, im Schnitt gesehen, auf einem 6,5cm breiten Streifen KS-Mauerwerk und es hält trotzdem. Die Abdichtungsführung würde ich überdenke.

@heimo: Bei Vormauerziegeln, die nicht zu weich gebrannt sind (war mal in den 7zigern sehr in Mode) und bei vernünftiger Sockelausbildung (Z-Sperre etc.) gibt es technisch überhaupt keine Probleme. Bei meinem eigenen Haus hatte ich aus optischen Gründen einen dunklen Sockelverblender mit dunklem Fugenmörtel gewählt, darüber einen hellen Verblender mit weißer Fuge. Außerdem springt der Sockel durch einen Formatwechsel vom Dänischen zum Deutschen Normalformat etwas zurück (Hinterkante Vormauerschale in einer Ebene). Also eine Art Tropfkante, wie man das früher gemacht hat 🙂 Natürlich fallen dann Verschmutzungen nicht so auf, wie sie gerader bei einer hellen Oberfläche stören könnten. Aber dies Detail ist vor allem meinem Hosenträger-zum-Gürtel-Denken geschuldet, ich habe auch zwei Fallrohre an jeder Rinne 😁 . So etwas wird man allerdings in keiner Bau- und Leitungsbeschreibung eines Häuslebauers finden, in der um jede Steckdose gefeilscht wird. 😄
Teufelszeug ist WDVS, auf dem mangels Masse und toller Dämmwirkung unheimlich lange Feuchtigkeit auf der Oberfläche verbleibt und damit ein idealer Nährgrund für Algen darstellt.

grüße

ralf
Win 10 | AC 24...26

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