Es gibt leider sehr viele Leute, die dazu was schreiben und dabei mehr oder weniger viele Missverständnisse befördern, obwohl sie es erklären wollen. Leider auch der zuvor gepostete Link. Ich empfehle hier eher die
Wikipedia zum Begriff Auflösung. Im Abschnitt 4-Farbdruck ist schön der Zusammenhang zwischen Pixel und Ausgaberaster dargestellt.
Das, was dein AC erzeugt ist eine Graphik ( = orthogonal gerastertes Bild) mit einem erstmal maßstabslosen Informationsinhalt. Deine gewünschte Ausgabegröße nebst Betrachtungsabstand, die mögliche Farbtiefe des Ausgabegerätes/-mediums und dessen physische Rasterweite bestimmen das Ergebnis und im Umkehrschluss die Anforderung an deine Bilddatei.
[1] Dein Auge braucht einen Mindestauflösung, damit du die einzelnen unterschiedlichen Farbpunkte nicht unterscheiden kannst (sonst sieht es "pixelig" oder unscharf aus). Mehr ist auch nicht immer sinnvoll, denn dann kannst du das biologisch ohnehin nicht unterscheiden. Das ist ähnlich zu Filmen: Ab 24 Bildern pro Sekunde kannst du die Bilder einzeln nicht unterscheiden, ab 60 (?) merkst du gar keinen Unterschied mehr.
Das ist der eine limitierende Faktor. Gehst du mit dem Auge an das gedruckte Bild bis auf 10cm ran, ist das eine andere Anforderung an die Auflösung als bei einem Plakat, bei dem der Abstand mindestens 1 Meter ist. Kann man sich an der nächsten Litfaßsäule ansehen.
[2] Was schafft das Ausgabegerät? Die meisten Ausgabegeräte geben Bilder/Grafiken ebenfalls in einem Raster aus. Auch dafür wird eine Auflösung angegeben. Die dpi-Angaben dieser Geräte sind meist die Maximalauflösungen, wie fein Punkte nebeneinander gedruckt werden können. Es hängt nun aber davon ab, wie viele einzelne Rasterpunkte das Gerät braucht, um eine volle, mögliche Farbinformation (z.B. 16,7 Mio Farben) auszugeben. Das ist meist mehr als ein gedruckter Punkt deiner Graphik, weil diese i.d.R. nicht mehrfarbig sind. Ein Tintenstrahler braucht mit 3 Farben (Achtung Faustformel!) schon mal mind. 3 Punkte nebeneinander um alle Farben Mischen zu können. Siehe erwähntes Bild in der Wikipedia.
[1] und [2] haben daher nur etwas in Abhängigkeit miteinander zu tun, sind aber nicht das Gleiche. Mit [1] ermittelst du, wieviel Informationen du haben musst, damit es gut aussieht. Mit [2] ermittelst du, wie wenig Informationen reichen, weil mehr Informationen im Ausgabeprozess ohnehin übergangen werden müssen.
Ein Bild mit 1200ppi auf einem Laserdrucker mit 1200dpi auszugeben ist (nach [2]) technisch mind. 3x zu viel Informationen je Richtung. Und für ein Foto in einem Ausstellungsplakat wahrscheinlich (nach [1]) 6x zu viel.
Dabei ist die ppi-Angabe bei Bildern ja eigentlich nur das Ergebnis der tatsächlich vorhandenen Pixel in einer Richtung geteilt durch die Breite in dieser in Inch.
Meine Zielgröße für Handouts etc. berechne ich meist mit 200-300ppi. Die Ausgabegeräte schaffen das sowieso.
Beispiel:
Bildbreite (gewünscht): 25,4 cm
Auflösung: 300ppi
Bildbreite: 3000 Pixel
Pixel = Bildbreite in cm / 2,54 * Auflösung in ppi
</erklaerbaer>
😉