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Stiegen - Treppen

Hmooslechner
Moderator
Graphisoft hat es sich meiner Meinung nach beim (neuen) Treppenmodul in mancher Hinsicht zu einfach gemacht.

Ähnliches gilt für das Geländerwerkzeug.

Meine Kritik-Ansätze:

Wendelungen sollten mit grafischen Anfasserpunkten lösbar sein - nicht mit Dialogbox-Schaltungen. Damit meine ich besonders den Beginn und das Ende einer Wendelung vor und nach dem Knoten, Anzahl der betroffenen Stufen in der Wendelung, "Weichheit" der Wendelung - also wie schnell der Winkel der Stufen geändert wird, sowie auch die Engstelle sollte meiner Meinung nach grafisch direkt editierbar sein und nicht über Schaltungen in Dialogboxen, die dann oft GAR NICHTS machen oder wo man oft eine Auswahlbox bekommt, von denen meistens keine der angebotenen Möglichkeit "Sinn" macht.


Derzeit lässt das Treppenmodul viel zu schnell einen Anwender-Einstellung NICHT ZU, obwohl es in Real sehr wohl Sinn ergäbe - nur halt dem Programm eben nicht.


Es sollte grundsätzlich alles von der Gehlinie aus programmiert sein. Dort hat man nachvollziehbare berechenbare Grundlagen. Treppenkonturen sollten als Grundlage "völlig vergessen" werden - Sie sind nur Zwischen-ERGEBNIS - aber keine Konstruktionsgrundlage. Hier liegt meiner Meinung nach ein Konzeptfehler vor.

Ich habe selber schon oft Stiegen programmiert und meiner Meinung macht Graphisoft den Fehler, dass es bei der 3D-Darstellung nicht strikt von den gewollten Stufenkanten ausgeht.

Deshalb hat Graphisoft auch das Problem mit der Wangendarstellung (Stringer) besonders der Innenwange bei Wendelungen. Graphisoft weiß das selber und meint dazu - Hier gäbe es keine echte eindeutige Lösung - und lässt die entsprechende Wange einfach frei - macht GAR NICHTS!

Das ist falsch!

Jede Wange - gewendelt oder nicht - gerundet oder nicht - kann - ausgehend von den Stufenkanten - sehr wohl berechnet und dargestellt werden. Es ergibt sich IMMER eine zwingende Lösung! Ob man dann noch einen Steher einbaut oder nicht, könnte der Anwender bei angebotener Lösung dann schon selber entscheiden - aber eine LÖSUNG MUSS DA SEIN! Wie gesagt - derzeit wird einfach ein Loch frei gelassen = sehr unsaubere Lösung...

Graphisoft öffnet für die Treppenwangen die Möglichkeit, ein Profil zu verwenden.

SUPER!

Der Fehler: Graphisoft legt das Profil immer rechtwinkelig zur steigenden Wangenoberkante rein und kommt damit bei Rundungen und Wendelungen in Darstellungsprobleme.

Lösung: Das Profil immer senkrecht stellen und nicht rechtwinkelig zum Verlauf. Also keinen "Tube-Befehl" aus dem GDL, sondern was komplett Neues - ähnlich der Funktion im Unterzug.

Geländer: das Profilproblem ist das Selbe wie bei den Treppenwangen.

Außerdem: Bei Knoten mit Höhendifferenzen werden derzeit grundsätzlich kleine waagrechte Eckerl reingesetzt, die man nachträglich meistens mühevoll wieder manuell rauslöschen muss.

Das sollte "umgekehrt werden" - Keine waagrechten Eckerlverbindungen herstellen, sondern nur, wenn ich es will - manuell. Eine Frage was öfter vorkommt...Hat Graphisoft hier die Anwender überhaupt dazu "konsultiert"?

"Lieber Anwender - friss oder Stirb" - Mentalität?

Als Untermauerung meiner Thesen ein kleines Workaround - Video für die bessere Darstellung der Treppenwangen bei gewendelten Stufen und gerundeten Treppenkanten mit "unsachgemäßer" Nutzung der Kopffreiheit, die strikt von den Stufenkanten ausgeht:





https://www.youtube.com/watch?v=ZD5PBYYDB7s
AC5.5-AC27EduAut, PC-Win10, MacbookAirM1, MacbookM1Max, Win-I7+Nvidia
6 ANTWORTEN 6
torben_wadlinger
Virtuoso
An das Thema will ich mich dranhängen. NAchdem wir nun einige Erfahrungen mit dem Treppenwerkzeug gesammelt haben, hier eine kurze Liste von Problemen im Planungsalltag:

1. Belag läßt sich nicht ausschalten: für Rohbau-Treppenplanung immens wichtig. Unser Workaround: ZWEI Treppen (Beton und Belag), die wir über Ebenen separat steuern

2. Antritt- und Austrittgeometrie/Auflagerpunkte werden im Grundriss nicht dargestellt. Workaround: 2D-Linien!!!! (OK, hat sich in der 22 erledigt und ist in der 23 besser, aber in der 21 fehlts, und das nervt)

3. Keine Sonderbauteile wie z.B. Konsolen und Tronsolen. Workaround: Morphs, die wir mit SEO an die Podeste etc. hängen

4. Höhenbemaßung im Grundriss reagiert nicht auf Stufen und Podeste. Workaround: Maße per Hand ändern!!!

Leute, so schön die neuen Features in der 23 auch sind, bitte die vorhandenen Funktionen einfach zu Ende bringen. Gerade die Treppe ist eines der wichtigsten Bauteile überhaupt am Bau. Fugen, Auflager, Tronsolen, Konsolen, Beschriften und Bemaßen und das über mehrere Geschosse - das ist ein echter Zeitfresser, insbesondere wenn es Änderungen gibt.

Also bitte: zügig nachbessern und am Besten bis runter zur 21.

BTW: auch wenn ich kein Fan von BIM-Objekten im Modell bin, bei der Treppe macht das total Sinn. Wenn man die Treppe mit Schöck-Elementen ergänzen könnte - traumhaft. Und: die Bearbeitung der Auflagergeometrie über modale Dialoge: Leute, das ist soooo 90er Jahre. Das muß direkt am Bauteil funktionieren.

Ihr könnt das, ich weiß es.

Torben
Frank Beister
Moderator
Zu 1 gibt es zumindest einen workaround. Kann dir die modifizierten GSMs schicken.
bim author since 1994 | bim manager since 2018 | author of selfGDL.de | openGDL | skewed archicad user hall of fame | author of bim-all-doors.gsm
torben_wadlinger
Virtuoso
Danke Frank, das wäre hilfreich. Aber eigentlich ist das die Aufgabe von GS, sich um das Zeug zu kümmern.

@Holger: Du kannst ja auch nix dafür, aber D-A-CH ist der größte Markt für GS. Ihr habt doch bestimmt Einfluß in Budapest. Bitte!!!
Bernhard Binder
Graphisoft Partner
Graphisoft Partner
"Torben" wrote:
...
4. Höhenbemaßung im Grundriss reagiert nicht auf Stufen und Podeste. Workaround: Maße per Hand ändern!!!


Also das stimmt seit AC22 auch nicht mehr. Die Höhenbemaßung kann auf jede Stufe und auf Podeste assoziativ gelegt werden. Einfach mit der Tab-Taste auswählen.
AC4.5-AC28 AUT, GER, INT www.a-null.com
torben_wadlinger
Virtuoso
Hallo Bernhard,

ok, Punkt für Dich. Danke für die Info, das war uns jetzt so nicht bekannt.

Ist aber auch blöd, weil wir mit unterschiedlichen Projekte mit unterschiedlichen Versionen arbeiten (20, 21, 22) und bei der 22 was geht was in der 21 nicht geht und Du irgenwann den Überblick verlierst wo was geht und was nicht.
Hmooslechner
Moderator
Für mich gibt es ganz grundsätzliche Punkte, weshalb ich dem derzeitigen Stiegenwerkzeug misstraue: Zugegeben - ich tue mich mit meiner Argumentation wirklich "nicht leicht", weil das Werkzeug auch sehr gute Seiten - aber eben aus meiner Sicht - grundsätzliche Mängel - auch im Workflow, der unnötig komplex gestaltet wurde..





https://www.youtube.com/watch?v=5mU-zxs-jD8
AC5.5-AC27EduAut, PC-Win10, MacbookAirM1, MacbookM1Max, Win-I7+Nvidia