Was passiert beim Schließen von ArchiCAD ?

[Schicker]

Moinsen.

Ich habe mal ne Frage:
Was passiert beim Schließen von ArchiCAD?

Je nachdem wie schnell / alt ein Rechner ist, dauert das Beenden von ArchiCAD zwischen ca. 2 und ca. 8 Minuten. Die geöffnete Teamworkdatei ist gesendet und freigegeben. Die Prozessorauslastung liegt bei ca. 4 - 7%, auf die SSD wird so gut wie gar nicht zugegriffen und auch das Netzwerk hat nur einen geringen Datenaustausch.

Gerade für die mit einem älteren Rechner ist das manchmal etwas lästig.
Kann man da irgend etwas machen?
Haben wir eventuell eine Systemkonfiguration, die irgendwas blockiert?

Ich weiß, das sind nebulöse Fragen aber vielleicht hat ja jemand da schon Erfahrung gemacht.

Grüße

[kleiner Nick]

Da schließe ich mich an, das habe ich mich auch schon oft gefragt.
Gerade im Homeoffice mit einer etwas langsameren Anbindung ans Büro ist mir das aufgefallen und ich wundere mich, was da so lange dauert. Projekt (Single, kein Teamwork) ist gespeichert, geschlossen (!) und AC rödelt trotzdem noch ewig rum, bis es sich mal vom Bildschirm verabschiedet. Warum?

[Anonymous]

Ich vermute ArchiCAD basiert auf viel uraltem Code. So wie eigentlich alle CAD Programme oder Produkte aus dem Hause Adobe 🙂
Wenig Prozesse laufen parallelisiert ab. Dies ist auch der Grund, warum single core performance der CPU noch immer der wichtigste Leistungsindikator für ArchiCAD ist. Darum ist es egal wie viel Hardware wir auf das Problem werfen, ArchiCAD wird immer ein extrem träges Program sein, welches unglaublich lange braucht zum starten, beenden oder einen Plan öffnen.


@kleiner Nick: Warum ein lokales offline single Projekt im home office langsamer sein sollte als im Büro ist seltsam. Evtl. geschieht doch etwas über das Netzwerk und im home office ist die Latenz höher? Ich hatte mal einen Kunden mit einem Java Netzwerkprogramm. Eine neue Niederlassung hatte kein Glasfaser, nur Kupfer. Der Ping war dadurch nicht mehr 2ms sondern um die 35ms. Wäre ja eigentlich kein Problem, allerdings machte die Software (Kasse und Warenbuchhaltung) so viele kleinere Abfragen, da kamen bei einem Mausklick schnell an die hundert Abfragen im Hintergrund zustande. Bei 2ms ist das noch kein Problem, bei 35ms sind das 3,5 Sekunden Wartezeit nach jedem Klick.

[torben_wadlinger]

Ich glaube nicht dass es am Netzwerk liegt. AC braucht lange zum Starten <B>und</B> zum Beenden. Wenn man einem halbwegs aktuellen AC den Dongle rauszieht (bzw. es die Verbindung zum Dongle-Server verliert) reagiert es sofort mit einer entsprechenden Meldung. In älteren Versionen war das meiner Erinnerung nicht so. Das hat immer einige Sekunden gedauert, bis sich AC da gemeldet hatte. Meine Vermutung ist, dass bei jedem Funktionsaufruf der Dongle angefragt wird. Ich müsste jetzt einen Blick in die Logs werfen um das zu verifizieren, aber das erscheint mir logisch selbst wenn ich eine Funktion beende. Aus der Programmlogik würde sich dann eine Schleife ergeben, die beim Beenden einer Funktion den Dongle anfragt, auf Antwort wartet und sich dann beendet. Und das halt für alle geladenen Funktionen. Das kann dauern.

[kleiner Nick]

@kleiner Nick: Warum ein lokales offline single Projekt im home office langsamer sein sollte als im Büro ist seltsam.

Das Arbeiten selbst ist nicht langsamer, nur laden und speichern. Dazwischen läuft ja alles lokal in einer temporären Datei. (Blöd, wenn man ganz oldschool regelmäßig ctrl+s drückt und dann Kaffee kochen kann, weil das Speichern so lange dauert -.-)
Allerdings macht AC noch ewig Party, auch wenn ich das Projekt gespeichert und geschlossen habe. Da kann der Shutdown gut und gerne 2-3 Minuten dauern 😮

[Frank Beister]

Zu lokalem Projekt:
Gibt es tatsächlich keine Netzwerkverbindungen? XRefs, Hotlinks, Bibliotheken, TW-Bibliotheken?

Zu Verzögerungen:
AC legt standardmäßig die temporären Dateien im Nutzerprofil an. Das war zumindest früher so. Nicht geprüft. In Büroumgebungen liegen diese Pfade evt. auch im Netz. Vielleicht mal woanders hinbiegen.

Sonst über das Ausschlussverfahren prüfen. OOB Projekt anlegen, speichern und beenden. Und schauen, ob das auch schon so lange dauert. Alle Bibs des Projektes dazuladen und gleicher Test...

[kleiner Nick]

@Beister: Ich bin per VPN auf dem Büroserver drauf, alle Projektdaten, Bibliotheken und Hotlinks werden über die Leitung gezogen, kein Teamwork. Deshalb die Warterei beim Laden und Speichern, keine Frage (DSL 100 down / 50 upload). Das Userprofil ist lokal.

Das Starten von AC 23 dauert ca. 1 Minute, bis der Auswahldialog der letzten Projekte kommt.

Test: Nach Starten eines neues lokalen Projekts aus der mitgelieferten Vorlage ohne VPN-Verbindung, und schließen ohne zu speichern (sodass AC nackig dasteht) braucht AC satte 35-40 Sekunden, bis es vom Bildschirm verschwindet. Das ist eine lange Zeit.

Bei Projekten jenseits des VPN-Tunnels gehen nach dem Schließen (also AC zeigt nur seine hübsche graue Seite) mehrere Minuten ins Land. Das ist inakzeptabel. Was macht es in der Zeit? Projektdaten sind dann doch schon längst weggesichert.

Der Rechner: i9-10900F, 64 GB RAM, M.2 SSD, Win 10 Pro aktuell.

[Frank Beister]

Test: Nach Starten eines neues lokalen Projekts aus der mitgelieferten Vorlage ohne VPN-Verbindung, und schließen ohne zu speichern (sodass AC nackig dasteht) braucht AC satte 35-40 Sekunden, bis es vom Bildschirm verschwindet. Das ist eine lange Zeit.

Nach dem Ablage>Schließen eines OOB lokalen Projektes ist AC23 bei mir nach 3-4 Sekunden komplett weg. Irgendwas ist da bei dir nicht mehr frisch, denn dein Rechner ist sicher deutlich performanter als meiner. Ich würde mal den Support kontaktieren. Wahrscheinlich bekommst du dann den Preferences Cleaner geschickt. DEN hatte ich neulich auch, weil AC23 auch nach Neuinstallation nicht mehr startete. Da hatte der Support auch keine andere Idee mehr.

[Schicker]

Moinsen,

ich habe mal ein paar Test zu den Zeiten gemacht, immer die gleiche Datei (lokal ca. 2,4 GB / TW ca. 4,5GB):

Öffnen:
Lokale Datei ca. 1min 35sek
TW Datei ca. 1min 45sek
>>> also in etwa gleich

Schließen:
Datei öffnen und direkt wieder schließen:
Lokale Datei ca. 18sek
TW Datei ca. 10sek

Datei öffnen und nach ca. 1h Arbeit wieder schließen:
Lokale Datei nicht getestet
TW Datei ca. 1min 50sek

Datei öffnen und nach ca. 4h Arbeit wieder schließen:
Lokale Datei nicht getestet
TW Datei ca. 1min 30sek

Datei öffnen und nach ca. 8h Arbeit wieder schließen:
Lokale Datei nicht getestet
TW Datei ca. 2min 10sek

Das Ganze habe ich im Büro im lokalem Netzwerk mit einem relativ schnellen Rechner (siehe unten) getestet. Zu Hause über eine Internetverbindung mit einem deutlich langsameren Rechner vervierfachen sich die Zeiten.

Wenn man vom ersten Test ausgeht > Schließen in 10 Sekunden < , dann kann man sich schon fragen, was da im Verlaufe der Arbeitszeit so angesammelt wird, was zwischendurch nicht wieder "aufgeräumt" wird.

Grüße

[Anonymous]

Meine Tipp (wilde Behauptungen ohne Beweise):
Schlechte Single core performance / zickiger RAM / Optimierungen auf Intel.

Wir waren nicht schlecht überrascht im Büro. Surface Studio Laptops (Intel) sind im 2D massiv schneller, als unsere 3900X Workstations.

Beim Speichern wird vermutlich deine 2,5GB nochmals übertragen, was je nach Upload dauern kann.