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Detailierte Fenster für Visualisierungen?

greysheep5
Contributor
Hallo Forum!

Gibt es eigentlich irgendwo in den Weiten des Webs oder der lokalen Bibliotheken gute Fensterobjekte? Wir lieben das parametrische ja, gerade weil wir auch selbst Architektur machen und viele Archicadmodelle von Visualisierungskunden bekommen - aber die Darstellungsqualität hinkt schon Meilen hinter dem her was man sich momentan für 3d Visualisierungen schon wünschen würde.

Zum Beispiel sind alle Fenster Einfachverglast mit viel zu dicken (1cm ca) Scheiben, das ist toll für Archicad selbst, sonst aber unbrauchbar. Und wenn man einige der Fenstermodelle versucht in 3d Programmen wie 3dsmax später nachzubearbeiten kommt einem das Grauen - und eine Milliarde Fehler. Meist löschen wir nun die Glasflächen raus, ersetzen sie durch eine dünne Zweischeibenverglasung und versuchen die Kanten abzufasen um sie weniger hart zu machen, hilft aber alles nur wenig.

Hat jemand einen Tipp? Auf Bimcomponents und BIM objects und wie diese Seiten alle heißen bin ich noch nicht schlau geworden, die einzigen Fenster die es da direkt vom Hersteller gibt sind von Velfac und furchbar unbrauchbar für Österreich und unsere Zwecke.

LG,

Christoph.
christoph koehler I cy architecturevisualization.
www.cy-architecture.com
www.facebook.com/cyarchitecturevisualization
6 ANTWORTEN 6
Anonymous
Nicht anwendbar
Die Bordmittel sind diesbezüglich auch nach meiner Meinung leider ganz unzureichend und im Prinzip - z.B. Rechteckfenster 1 flügelig - mindestens seit AC 8.1 mit gleichem Rahmen- und Flügelquerschnitt ausgestattet (Modell: einfachverglast anno 1920).

http://forum.graphisoft.de/viewtopic.php?f=6&t=21169&sid=25b0bbb1251a6b8cf0d5bb2dd4a74699

Ich wundere mich, dass hier nicht mehr Unmut der User zu hören ist. Auch die 2D Darstellung mag zwar normgerecht sein, ist aber sicher nicht mehr ganz zeitgemäß. Fertige brauchbare Fensterobjekte habe ich bisher auch keine gefunden.

Ich habe dann einmal ein Fenster selbst programmiert, das eine saubere Darstellung für zweifach und dreifach Verglasung ermöglicht. Leider ist das extrem aufwändig. Zudem habe ich seit AC17 Probleme mit dem Schichteinzug, da dieser jetzt zweiseitig innen und aussen möglich ist. Irgendetwas hat sich mit den Referenzlinien verändert, die jetzt ebenfalls zwischen innen und aussen unterschieden werden können.
Leider habe ich bisher noch nicht klären können, wie ich das Skript adaptieren muss.

Beispiel: Eigenbau - Holzfenster 3fach verglast.
marius k
Participant
Ich kram' das nochmal raus.
Gibts (inzwischen) eine Dreifachverglasung in ArchiCAD? Finde nirgends was..
iMac 27" BigSur 11.6.2, 3,3GHz i5, 32GB DDR3, Radeon R9 M290 2GB, ArchiCAD Studentenversion
marc_s
Booster
Sagt mal,
modelliert Ihr Dreifachverglasungen in 3D?
Auch wenn ich ArchiCAD nunmehr seit 12 (!) Versionen bearbeite und dabei immer versuche, möglichst viel in 3D zu modellieren, ist mir DAS noch nicht eingefallen...
ArchiCAD User seit Version 5.0 EDU, inzwischen Version 28 auf Mac.
Und immer noch nicht endgültig die Schnauze voll. Fehlt aber nicht viel.
marc_s
Booster
... Davon abgesehen:
Seit mein Vermieter in meinem Büro Dreifachverglaste Fenster einbauen lies, muss ich tagsüber immer das elektrische Licht anlassen.
Kostenersparnis (Nebenkosten) negativ.

Werde ich meinen Bauherren nicht empfehlen, da meine Haftpflichversicherung da nicht greift.
Solltet Ihr euch auch mal überlegen. Das nur als kleinen Tip OffTopic.
ArchiCAD User seit Version 5.0 EDU, inzwischen Version 28 auf Mac.
Und immer noch nicht endgültig die Schnauze voll. Fehlt aber nicht viel.
Anonymous
Nicht anwendbar
@ marc_s
in Österreich gibt es diesbezüglich genaue Vorgaben die gesetzlich geregelt sind.

OIB-Richtlinie 3 (Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz)
9 Belichtung und Beleuchtung
9.1 Anforderungen an die Belichtung
9.1.1 Bei Aufenthaltsräumen muss die gesamte Lichteintrittsfläche (Nettoglasfläche) der Fenster mindestens 10 % der Bodenfläche dieses Raumes betragen, es sei denn, die spezielle Nutzung erfordert dies nicht. Dieses Maß vergrößert sich ab einer Raumtiefe von mehr als 5 m um jeweils 1 % der gesamten Bodenfläche des Raumes pro angefangenen Meter zusätzlicher Raumtiefe.
Weist die verwendete Verglasung einen Lichttransmissionsgrad τ v von weniger als 0,65 auf, so ist die Lichteintrittsfläche im gleichen Verhältnis zu vergrößern.
9.1.2 Es muss für die gemäß 9.1.1 notwendigen Lichteintrittsflächen ein zur Belichtung ausreichender freier Lichteinfall gewährleistet sein. Dies gilt jedenfalls als erfüllt, wenn ein freier Lichteinfallswinkel von 45 Grad, bezogen auf die Unterkante der Belichtungsöffnung in der Fassadenflucht, nicht überschritten wird. Die Lichteinfallsrichtung darf dabei seitlich um nicht mehr als 30 Grad verschwenkt werden.
9.1.3 Ragen Bauteile wie Balkone, Dachvorsprünge etc. desselben Bauwerkes mehr als 50 cm horizontal gemessen in den erforderlichen freien Lichteinfall hinein, so muss die Lichteintrittsfläche pro angefangenem Meter, gemessen vom Eintritt des vorspringenden Bauteils in den freien Lichteinfall, um jeweils 2 % der Bodenfläche des Raumes erhöht werden. Solche Bauteile dürfen jedoch nicht mehr als 3 m vor die Gebäudefront ragen.
9.2 Anforderungen bezüglich der Sichtverbindung nach Außen In Aufenthaltsräumen von Wohnungen müssen alle zur Belichtung notwendigen Fenster eine freie Sicht von nicht weniger als 2 m aufweisen. Zumindest in einem Aufenthaltsraum jeder Wohnung muss ein für die Belichtung notwendiges Fenster in 120 cm Höhe eine freie waagrechte Sicht nach außen von nicht weniger als 6 m, normal zur Fassade gemessen, ermöglichen.

Alle OIB Richtlinien sind hier
http://www.technik.steiermark.at/cms/be ... /58813874/
poeik
Virtuoso
Bei Flachglas gibt es zur Zeit gerade mal zwei 3-fach Isoliergläser mit Lichtdurchlässigkeit unter 0,65. Beide sind absolute Spitzenprodukte in Sache Dämmwert (U=0,4 W/m2K) und mit sehr dicken Gläsern (3x 8mm bzw. 3x 10mm Glas) für sehr grosse Flächen (12-18m2). Zudem vermute ich, dass die Richtlinie bei Renovationen eher nicht verbindlich ist.

Trotzdem dürfte die Kostenrechnung von marc_s nur in wenigen Fällen aufgehen. Immerhin dämmen die Fenster 24h/Tag während das Licht nur 20% der Zeit brennt (8h an 5 Tagen pro Woche).

Rechenbeispiel:
Einzelbüro mit 10 m2 Fläche -> mindestens 1 m2 Fensterfläche
Temperaturdifferenz 15°C (Raumtemperatur +20°C, Aussentemperatur +5°C)
Energiefluss durch Fensterglas 0,4 W/m2K x 1,0 m2 x 15°K = 6 Watt
7 Tg x 24 h x 6W = 672 Wh/Woche

Energiefluss bei altem 2-IV-Glas mit U-Wert 3,0 W/m2K x 1,0 m2 x 15°K = 45 Watt
7 Tg x 24 h x 45W = 7560 Wh/Woche
Differenz 2-IV zu 3-IV 7560Wh - 672 Wh = 6888 Wh

Betreibsdauer Leuchte 8h x 5 Tg = 40 h/Woche
6888Wh / 40h = 172,2 Watt

Diese 172,2 Watt Lampen-Leistung wäre nötig um den Energie-Minderverlust durch bessere Verglasung zu egalisieren. Also 3 alte 60W-Glühbirnen oder 20 moderne 8W-LED-Lampen...

Wir empfehlen unseren Bauherren auch weiterhin, Fenster mit zeitgemässer 3-IV-Verglasung einzubauen. Nur so als kleiner Tip OffTopic 😉

Gruss, poeik
ArchiCAD CHE 5 - 27 - Windows 10