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Modellierung
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Lage von Decken

archim
Booster
Hallo zusammen!

Ich bräuchte mal ein paar Argumentationshilfen von euch.

Es geht um die Lage der Massivdecken. Ich zeichne die Decken schon immer im Geschoss als Aufsicht - d.h. die Decke über UG im EG und so weiter.

Jetzt muss ich mich im Büro immer wieder der Frage stellen, ob es nicht sinnvoller ist die Decke über UG auch im UG zu zeichnen. Damit wäre die Bezeichnung die gleiche wie sie der Statiker auch benutzt.

Gibt es hier K.O. Kriterien mit denen ich diese Frage beantworten kann? Mir fallen leider keine absoluten Ausschlusskriterien ein.


Danke vorab!
24 ANTWORTEN 24
Caspar
Contributor
die darstellungsarten für decken sind in der din 1356-1 im abs. 4.3 grundriss unter den unterpunkten

4.3.1 Grundriß Typ A
Der Grundriß ist die Draufsicht auf den unteren Teil eines
horizontal geschnittenen Bauobjektes (siehe Bild 2).
Dabei werden von oben sichtbare Begrenzungen und
Knickkanten der Bauteiloberseiten als sichtbare Kanten
durch Vollinien dargestellt. Unter dieser Oberfläche liegende
Kanten werden gegebenenfalls als verdeckte Kanten
durch Strichlinien dargestellt. Die Kanten von Bauteilen,
die oberhalb der Schnittebene liegen (Unterzüge,
Deckenöffnungen, Vorsprünge usw.), werden gegebenenfalls
durch Punktlinien dargestellt (siehe Bild 2).
Geschnittene Flächen werden in der Zeichnung hervorgehoben
(siehe Abschnitt 10). Bei Grundrissen liegt die horizontale
Schnittebene - auch verspringend - so im Bauwerk
oder Bauteil, daß die wesentlichen Einzelheiten, z. B.
Wände oder andere Tragglieder, Treppen, Öffnungen für
Fenster und Türen, geschnitten werden.


und

4.3.2 Grundriß Typ B
Der Grundriß kann auch nach ISO 2594 : 1972, Abschnitt
3, die gespiegelte Untersicht unter den oberen Teil
eines horizontal geschnittenen Bauobjektes sein (siehe
Bild 3). Diese Darstellungsart ist typisch für die Tragwerksplanung.
Dabei werden alle tragenden Bauteile im jeweiligen
Geschoß zusammen mit der Spiegelung der Decke über
diesem Geschoß dargestellt ("Blick in die leere Schalung").
Begrenzungen und Kanten der Bauteiluntersichten
werden als sichtbare Kanten durch Vollinien dargestellt.
Über diesen Unterseiten liegende Bauteile (Überzüge,
Schlitze, Aufkantungen, Brüstungen usw.) werden als verdeckte
Kanten durch Strichlinien dargestellt. Die Schnitte
sind so geführt, daß die Gliederung und der konstruktive
Aufbau des Tragwerks deutlich werden.

klar beschrieben.

hieraus geht die unterschiedliche darstellungsweise für architektur- und tragwerksplanung hervor.

die spiegelt sich auch in der erstellung eines bim-modells wieder, worin das modell in ebenen (geschosse) geschosse aufgeteilt wird. alle modellelemente sind einer ebene zugehörig und folgende grundsätze sollten bei der modellierung beachtet werden:

im architektonischen modell
enthält jede ebene (geschoss) die platte (boden) der jeweiligen ebene mit bodenaufbauten, den aufgehenden bauteilen und abgehängten decken.

im konstruktiven modell
enthält jede ebene (geschoss) horizontale bauteile (decken), die von vertikalen bauteilen unterstützt werden.
Lars Gusewski
Participant
Thema Decke: *Klick*

Nebenbei - Die Bodenplatte ist auch der obere Abschluss auf den Fundamenten und gehört in das Geschoss "Bodenplatte / Gründung".
Frank Beister
Mentor
Bei mir ist das Ursprungsgeschoss der Sohlplatte das KG, aber natürlich ist sie im Gründungsgeschoss sichtbar. Ändert sich was an der Gründungstiefe bleibt diese nämlich auf der Zielhöhe liegen.

Nebenbei: Die Balkonplatte ist meist schon rein konstruktiv der Decke zugehörig und gehört ... zum Boden eines Geschosses und nicht zu etwas über dem Raum, obwohl sie meist sogar komplett unterhalb der Geschossebene liegt.

Aus der Diskussion wird ganz offensichtlich, dass die Decke aus vielen Blickwinkeln betrachtet werden kann und man nicht eindeutig zuordnen kann wohin sie rein CAD-technisch gehört. Denn bei allen hier beschriebenen Ansätzen ist sie stets in dem jeweils anderen Geschoss mehr oder weniger vorhanden. Viel wichtiger ist, dass GS es schafft, dass wir DIN 1356 konforme und v.a. zu dem allgemeinen Verständnis auf der Baustelle passende Darstellungen im Grundriss und Schnitt ohne Redundanz erreichen können.
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archim
Booster
Vielen Dank für die rege Diskussion!
Ma_Scht
Advocate
Hallo zusammen,
jansschön spannend wah? Es war sehr interessant zu lesen.

Bei mir ist die Rohdecke in dem Geschoss das es tragen soll und damit verknüpft als OK-Bezug minus Bodenaufbau.
Bodenaufbau zeichne ich IMMER als eigene Decke, auch OK-bezogen und mit dem Geschoss verknüpft. Wenn sich der Aufbau in der Höhe ändert sieht man das gut im Schnitt und da an der richtigen OK alle Gewerke hängen ist das für mich maßgebend. Wenn man mal döst und der Estrich hat nicht die Mindestdicke, kann man immer noch auf Trockenestrich etc. ausweichen usw usf. Aber das Stufenmaß der Treppen etc. ist ziemlich schnell in einem Projekt fix.

Für die Aufsicht der Decke habe ich einen punktierten Linientyp mit sehr weitem Punktabstand. Das fällt im Grundriss fast nicht auf und wenn man mit der Maus drüber geht wird die Decke hervorgehoben. Stiftfarbe weiß für die Pünktchen ist mir dann aber doch zu unsichtbar.

Wenn ich eine Auskragung (Balkon, etc.) habe, dann ist das meist eh eine andere Deckenstärke, "isogekorbt" etc. Somit eine andere Decke und wenn keine Wand drüber steht nehme ich einen anderen Aufsichtslinientyp.

Habe ich Deckendurchbrüche, dann zeichne ich diese als reale Aussparung der Decke die wie oben beschrieben gepunktet dargestellt wird und für die korrekte Darstellung in 2D kommt noch das Durchbruchsobjekt hinzu (SEO mag ich nicht, mache ich nur ungern). Hier nutze ich dann die Linienarten des Durchbruchs für die korrekte Darstellung was ja sinnig ist.

Wenn es ein Luftraum in einer Decke sein soll, dann ist die Rohbaudecke wieder ausgeschitten und der Luftraum ist wieder eine Rohbausdecke ABER mit der kompletten Oberflächenüberschreibung „unsichtbar“ von AC. Im Grundriss kann ich der Decke aber eine eigene Aufsichtslinie geben, die den Luftraum definiert. Ich habe auch meinen eigenen Baustoff „VOLLTRANSPARENT“, der dem „Luftschicht“ von AC ziemlich nahe kommt.
Den klammere ich in AUSWERTUNGEN aus.
Das tolle an „unsichtbar“ ist, dass man im Schnitt wirklich durchsehen kann und Schnitte mit Oberflächen gibt es bei mir fast nicht , wohl aber vektorielle 3D-Schraffuren. Mich ko… Farbe in Plänen an aber man muss mit der Zeit gehen, da kommt selbst ein Zeichnungs-Oldschooler wie ich nicht drumherum. Wenn es doch mal ein bunter Schnitt sein muss, kann man die Luftraumdecke auch auf eine eigene Ebene legen und diesen im Layermanager auf NUR KANTEN einstellen, analog der Ebene „SEO“. Hat aber den Nachteil, dass beim überstreifen mit der Maus die Decke erst hervorgehoben wird, wenn man auf einer Kante ist. Mag ich nicht so. Mit Darstellungsreihenfolgen im Schnitt nach hinten schieben, falls was nicht ganz korrekt dargestellt wird.

Ich schalte Rohbauebenen ungern aus, da drücke ich lieber ein paar mal die TAB-Taste. Generell schalte ich Ebenen ungern aus. Aus meiner Sicht ist eine Aussparung ein „negatives Bauteil“ was mir aber die Möglichkeit gibt eine weitere Einstellmöglichkeit der Darstellung zu haben. Das ist wiederum positiv, oder?

Beim Bemaßen schalte ich aus was mich beim Punktefangen behindern könnte.
So, genug der Prosa, und Frohes Schaffen!