2D-Koodirnaten beim speichern als Objekt

[snow]

Hallo zusammen,

hab mal 'ne grundsätzliche Frage zu dem Thema:

Ich zeichne was mit Linien und Schraffuren, orthogonal mit"glatten" Abmessungen .
Wenn ich das dann als Objekt speichere, erhalte ich aber nur ganz, ganz wenige "glatte Koordinaten im Skript...
... und dann noch ein

add2

mit diesen seltsamen Koordintaen an Schluss, z.B.

 ...E-17

... die unten auch wieder vorkommen.

Gibt es da eine Erklärung dazu?



Habe hier mal nur das Fugenband gespreichert... nur 'ne rechteckige Schraffur... das Skript dazu ist dann folgendes:

!
!   Name     : Test_Fuge.gsm
!   Datum    : Donnerstag, 30. September 2021
!   Version  : 22.00
!   Geschrieben von ARCHICAD 
!

mul2     A/0.010000, B/0.090002
add2                0, 2.775557561563E-17
set line_type lineTypeAttribute_1
pen     penAttribute_1
fill fillAttribute_1
poly2_b{5}       5,      3,      0,      3, penAttribute_2, penAttribute_3, 
                   0,            0,            1,            0,            0,            1,            0, 
                   0,            0,      1, 
        4.440892098501E-16, 0.09000222204318,      1, 
                0.01, 0.09000222204318,      1, 
                0.01, -2.775557561563E-17,      1, 
                   0,            0,      1

[Anonymous]

Die Erklärung erschließt sich mir auch nicht. Ich habe dasselbe Problem ständig, wenn ich handgezeichnete Flächen ins GDL-Script ziehe, obwohl ich manuell exakte Koordinaten eingegeben habe. Ich vermute, dass es sich um programmiertechnische Probleme von ArchiCAD handelt. Die Zahlen mit E -17 am Ende ändere ich immer in Null, da es sich um eine Nachkommazahl mit 17 Nullen oder so handelt. Die Zahl mit 0.09000 .... kann man auch auf 0.09 kürzen.
Von einer Lösung oder einem Workaround habe ich noch nicht gehört, außer dass ich mir mal eine Routine geschrieben habe, welche die Werte automatisch in Zahlen mit max. 4 oder 5 Nachkommastellen umwandelt und die Zahlen mit "E" in Nullen.

[Frank Beister]

Die "Geschichte" mit E ist das Problem der Zahlensysteme (Binär/Dezimal) und des Rechnens mit Fließkommazahlen. Spontan gegoogelt z.B. hier erklärt.

[Anonymous]

Dein 2D-Skrypt sähe entspannte aus, wenn die rechteckige Schraffur, unten links, exakt am Projekt Ursprung läge.

lg koma

[Lukas Oelmueller]

Wieda wat jelernt!!!

[snow]

Dein 2D-Skrypt sähe entspannte aus, wenn die rechteckige Schraffur, unten links, exakt am Projekt Ursprung läge.

lg koma

Noch exakter hab' ich es nicht geschafft...
..weder, dann wenn ich im Grundriss am Projektursprung (ja, zurückgesetzt...-) anfange, noch im Detail.

Das wäre ja meine zweite Teilfrage gewesen... wie das 'add2' von 2,77... m in x-Richtung zustande komm, obwohl ich am PU beginne, und von da aus alles nach rechts und nach oben geht.

[Stefan L_]

Archicad ist leider nicht sehr präzise, kann das aber an vielen Stellen verstecken.
Es tritt dann und wann aber auch zu Tage:
- in GLD-Skripts wie oben
- in Winkel- und Koordinatenangaben wie "-0,000"
- in auf dem Kopf stehenden Texten/Maßzahlen...

Simpeltest:
- STRG-ALT-N (superfreshe Datei nach GS-Vorlage)
- Fixpunkt auf 0,0 (natürlich über Fenster/Pailletten/Koordinaten eingegeben!)
- Fixpunkt am Usprung 90° gegen den UZ drehen (natürlich über's Koordinatenfenster!)
- Ablage/Bib. und Obj./Auswahl sichern als... Neues Objekt
- Enter, Enter
- STRG-Shift-O, das neue Objekt öffnen
- 2D-Script begucken

Wer mag, kann sich seinen supersauberst gezeichneten Grundriss suchen und nach
- STRG-A
- STRG-C
- neues unabhängiges Arbeitsblatt
- STRG-V, absetzen
- STRG-A
- STRG-Shift-H, 100.000% skalieren
- Klick auf den Ursprung
gucken, ob die Koordinaten immer noch so supersauberst sind...
(Für die Obstbauern: Streiche STRG, setze CMD...)

Zum Mond fliegen möchte ich mit einer (Un-)Genauigkeit von 2.22044604925 mal 10 hoch -16 (AC25) oder 1.7763568394 mal 10 hoch -15 (AC24) nicht.
Aber muss ich das? 🙂
Hat jemand andere Abweichungen?

--
Stefan

[runxel]

Archicad ist leider nicht sehr präzise

Das ist leicht dahin gesagt, stimmt so aber nicht.
Intern rechnet Archicad mit 12 Nachkommastellen.

Man muss allerdings einmal begreifen, wie das mit Zahlen in einem Computer aus Nullen und Einsen funktioniert.
Manche Zahlen z.B. lassen sich auch erst gar nicht im binären System darstellen. Ein offensichtliches Beispiel: 1/3.

Also, wie speichert ein Computer Floats (also Reelle Zahlen)?
Super vereinfacht so: Eine Zahl wird in 32- oder 64-bit breiten Registern gespeichert. [Abbildung]
Das erste Bit gibt an, ob die Zahl negativ oder positiv ist. Danach gibt es den Exponenten und die Mantissa. Wo der Nachkommateil beginnt ist "egal"; das Komma kann im Register frei verschoben werden.
Jetzt wird auch klar, warum ausgedehnte Modelle an Präzision verlieren: Da geht dann der Platz aus, das Komma muss nach hinten verschoben werden, die Anzahl der Nachkommastellen schrumpft also.

Wer programmiert, lernt auch schnell, dass man Floats nicht miteinander direkt vergleicht, sondern ob das Delta unter einen Schwellwert sinkt.

tl;dr: Es gibt viel berechtigte Kritik an Archicad. Dieses Thema hier gehört nicht dazu.
Mit Float-Mathematik muss sich jedes CAD-System rumschlagen und alle haben die gleichen Einschränkungen. Weil es eben nur so funktioniert.

[Stefan L_]

Wenn ich jetzt schreibe "Autocad kann das mindestens seit den 90ern viel besser." werd' ich vielleicht verhauen, deswegen halte ich lieber die Schnute. 🙂

--
Stefan

[Frank Beister]

Wenn ich jetzt schreibe "Autocad kann das mindestens seit den 90ern viel besser." werd' ich vielleicht verhauen, deswegen halte ich lieber die Schnute. 🙂

GDL-Objekte abspeichern? 😄