C4D Ausleuchtung, Artlantis AO - Anfängerragen

[Anonymous]

Hallo allerseits,

Ich bin aktuell dabei mir das Rendern in Eigenregie beizubringen da an meiner Hochschule einem das ganze nicht wirklich näher gebracht wird. Deswegen habe ich gleich zu beginn einen Blumenstrauß an Fragen mitgebracht 🙂.

1.
Ich habe mir als erstes Artlantis angeguckt und war begeistert wie einfach das ganze Funktioniert nur ist mir im Nachhinein erst aufgefallen, das die Renderings eher aussehen wie in Photoshop texturierte Szenen und ich habe auch keine Funktion wie Ambient Oclusion gefunden. Gibt es das einfach nicht oder habe ich es nicht gefunden? Gibt es zur not Möglichkeiten das Defizit auszugleichen?

Hier ist was letzendlich bei rausgekommen ist:


2.
Daraufhin habe ich mir dann C4D als Stundentenversion besorgt, was mich aufgrund seines schieren Umfangs erstmal überrumpelt hat. Nach langem Tutorialvideogucken habe ich mir erstmal einen kleinen Testraum ca.11m² mit 2 Fenstern in Archicad gebastelt und in C4D importiert. Dann habe ich mir eine unendliche Lichtquelle direkt auf die Fenster gerichtet um eine Sonne zu immitieren (Intensität 200%, Schatten an, Umgebungsbeleuchtung an). Zusätzlich habe ich einen Himmel eingefügt. Lange Rede kurzer Sinn..Diese Lichtquelle ist nicht in der Lage meinen kleinen Raum ansatzweise zu beleuchten. Der Lichteinfall ist da und der Rest ist pechschwarz. Einzige Möglichkeit die ich gesehen habe ist eine normale 360° Lichtquelle ohne Schatten im Raum zu platzieren. Damit mein letzendliches Rendering allerdings gut ausgeleuchtet ist, ist meine Arbeitsoberfläche so hell als würde grad ein Blitz einschlagen, sodass ich kaum die Konturen erkenne. Ich scheine irgendetwas Grundlegendes zu übersehen 😕 Irgendjemand eine Ahnung?

3.
Gibt es noch empfehlenswerte Tutorials für C4D

4.
Mein Rendering hat ein recht hohes Format und in Artlantis lies sich das wunderbar Einrichten. Wenn ich aber in C4D die Renderauflösung dementsprechend anpasse verzieht er mir das Bild perspektivisch. Muss ich das irgendwie mit der Kamaraeinstellung abgleichen?!? und wenn ja wie?


Vielen Dank im Voraus. Ich hoffe ich nerve nicht zu sehr mit meinen vielen Anfängerfragen.

Gruß Pebb

[bjoern1]

Zu Cinema, du stellst die Kamera ein, wie eine echte Kamera, den Bildausschnitt erstellst du in den Rendersettings. Vielleicht ist vray noch interessant für dich, denn sie arbeiten physikalisch, was Cinema alleine nicht macht, ebenso andere nicht. Videos gibt es zu haut bei youtube, und in den einzelnen Foren.
Lichter ohne Schattenwurf gibt es nicht, da solltest du die Intensität runterschrauben und ggf. die Kamera besser einstellen, ist immer schwer so etwas zu sagen, da man nicht weiss wie die Datei aussieht.

Das Bild ist aber doch sehr gut geworden!

Gruss Björn

[runxel]

Hallo pebb!

Leg dir mal bitte eine Signatur an. Dann wissen wir auch, welche AC Version du hast 😉
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Ich hatte Artlantis auch mal ausprobiert, und fand es anfangs auch ganz toll: oh, wow, geht ja alles so einfach, aber dann kam die Ernüchterung. Mir war auch nicht klar, wie man da noch mehr rausholen kann.
Zum Glück war dann AC18 frisch auf dem Markt. Die neue, intigrierte Engine ist im wesentlichen die von Cinema4D. Hast du mal versucht direkt in AC zu rendern?
Geht auch relativ einfach von der Hand, AO ist (wenn ich mich recht entsinne) sogar standardmäßig aktiviert. Hat man da den Dreh erstmal raus kann man sich gleich die Einstellungen auch für später abspeichern.

Mein Tip aus Maxwell-Zeiten: Eine globale Lichtquelle (Sonne) reicht für Innenvisualisierungen nie aus*. Bei den AC Lichtern gibt es extra "Fenster-Lichter", das sind eigentlich auch nur unsichtbare Rechteck-Emitter die man vor die Fenster platziert.
Die Ergebnisse waren bisher immer ansehnlich 😉

*Indirektes Licht führt ebenso zu extremer Verlängerung der Renderzeit.

[bjoern1]

Ich denke für professionelle Bilder braucht man mehr als die Renderengine in AC, dann direkt in c4d mit vray, dann kann eine Sonne als Lichtquelle reichen, wenn man weiss wie ,-) ist ja auch so, das du im Sommer kein Licht anmachst mittags um 12, oder? 😉)

Es ist möglich, aber man behilft sich eben auch gerne mit mehreren Lichtquellen.

[Anonymous]

Vielen Dank schonmal für die Antworten - Signatur ist gesetzt. 🙂

Das Rendern in AC18 kam mir recht spartanisch vor aber kann ich mir nochmal angucken.

V Ray schaut interessant aus kostet allerdings selbst für Studenten noch 350Euro wie es mir scheint, da muss C4D wohl erstmal alleine reichen.

Also wenn ich das richtig verstehe ist es normal das eine Lichtquelle alleine nicht reicht?
Habe das alles nochmal ausprobiert und festgestellt das die Einstellung der Umgebungsbeleuchtung der Lichter daran schuld war das alles so unglaublich hell war in der Arbeitsansicht. Den Schattenwurf kann ich bei den Lichtern ausstellen, sowie beteiligung an Global Illumination etc.

Die Perspektive die ich oben genommen habe kann so von diesem Standort mit einer normalen Kamara nicht verzerrungsfrei aufgenommen werden aber Artlantis kümmert das wenig und setzt einfach oben noch einen Bildausschnitt dran sofern ich will, doch kann C4D soetwas auch? Die Einstellung der Auflösung beeinflusst in C4D bei mir direkt die Kamaraeinstellungen welche generell nur in realen Grenzen verstellbar sind. Gibt es die Möglichkeit einer irrealen verzerrungsfreien Kamara? ❔

Gruß Pebb

[bjoern1]

In Cinema kannst du stürzende Linien in den Kamera Einstellungen Vornehmen
unter dem Reiter Objekt -> Film Offset x oder y.

Cinema ist da um einiges weiter und professioneller als Artlantis, damit kann man wie schon erwähnt wurde schnelle Bilder machen, die aber meistens auch entsprechend aussehen (nichts gegen Artlantis Nutzer oder deren Bilder!), aber es ist so, das die Software nicht so tiefgründig ist, dafür ist man sehr schnell.

[poeik]

Ja, die liebe alte Glaubensfrage...

Ich würde mich zuerst einmal frage, wozu die Renderings gebraucht werden. Ist es wirklich notwendig, als Student absolut professionelle Renderings zu erstellen? Ich kenne namhafte grosse Architekturbüros, welche für wichtige Präsentationen die Rendernings auswärts bei Spezialisten in Auftrag geben.

Dann kommt die Zeitfrage. Björn, wie lange hättest du ohne Vorkenntnisse gebraucht, um C4d und V-Ray soweit zu beherrschen damit du die Kirche oben auch nur annähernd so gut zu rendern kannst? Vermutlich Wochen oder gar Monate. Und wie lange dauert die reine Renderingzeit? Zwanzig, dreissig Stunden auf einem MacPro mit zwölf Kernen?

Pebb, ich finde es absolut toll, dass du dich nicht mit halben Sachen zufrieden gibst und nur das Beste gut genug ist. Artlantis hat tatsächlich keine Ambient Oclusion, aber das Bild sagt eigentlich alles über die Architektur und dass Raumambiente aus. Eine leichte Nachbearbeitung mit Photoshop und eine etwas bessere Textur für den Holzboden im Vordergrund und das Bild sieht besser aus als die, welche 95% aller Architekturbüros im Alltag produzieren. Zum neu in AC18 integrierten C4d kann ich noch nichts sagen, aber ich vermute, dass in naher Zukunft ein Grossteil der Architekten für einfache Projekte nur noch damit arbeiten werden.

Ist nicht persönlich gemeint, aber ich habe manchmal den Eindruck, dass Architekturstudenten heute vor allem lernen etwas gut in Szene zu setzen und dabei das eigentliche Handwerk des Entwerfens oft etwas zu kurz kommt. Ein schlechter Entwurf wird auch mit der besten Visualisierung nicht besser...

Sorry, nur meine bescheidene Meinung, lass dich von mir nicht entmutigen 😉

Gruss, poeik

[Anonymous]

Nein keine Sorge, meine Motivation verliere ich sicher nicht^^,
ich mache das hauptsächlich aus Spaß an der Sache.
Letztendlich denke ich genauso, doch weder Artlantis noch AC18 bietet mir genug Möglichkeiten, also werde ich mich weiter an C4D probieren bis es klappt wie ich es mir vorstelle ... oder gefrustet meinen Rechner aus dem Fenster werfe 😛

Ich probier das nachher mal aus mit der Kamara. Wenns schief geht melde ich mich nochmal.

Gruß Pebb

[werner d_]

Hallo Pepp,

poeik hat eigentlich schon alles Wesentliche geschrieben. Vielleicht kann ich es noch etwas verdeutlichen.

Ein hochwertiges Rendering wird man mit keinem Programm ohne Einarbeitung hinbekommen. Entscheident ist der erstmal der Nutzer vor dem Monitor, nicht die Features in der Rendering Engine. Man muss sich mit der Materie auseinandersetzen. Es hilft in den einschlägigen Foren zu stöbern oder sich mit Fotografie auseinanderzusetzen. Da kann man eine Menge über Bildgestaltung, Lcht- und Schattensetzung lernen.

Ohne gute Texturen/Shader, Dekoobjekte etc wird es auch schwierig zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.

Nach meiner Erfahrung wird ein wichtiger Punkt total unterschätzt:
Man muss sich intensiv mit der Nachbearbeitung beschäftigen, denn dabei kann man in relativ kurzer Zeit viel mehr erreichen, als mit ewiger Tüftelei bei den Einstellungen im Renderprogramm. Sieh Dir mal die Tutorials von Profis an. (Beispiel: http://www.ronenbekerman.com/)Da wird in die Nachbearbeitung mehr Zeit investiert als in das eigentliche Rendern, mit entsprechenden Ergebnissen. Auch wenn man das nicht so aufwändig betreibt, mit einigen Tricks und Kniffen kann man sein Bild deutlich aufwerten.

Hier mal ein Beispiel von mir:

Rendering aus Artlantis



Nachbearbeitung in Photoshop



Die Nachbearbeitung hat vielleicht 1 Stunde gedauert.

[poeik]

Noch ein Link zu Tutorials für die Nachbearbeitung:
http://visualizingarchitecture.com

Gruss, poeik